Wien – Der Präsident der Universitätenkonferenz (Uniko), Oliver Vitouch, stellt angesichts des bevorstehenden Scheiterns der Regierung bei den Themen Studienplatzfinanzierung und Universitätsbudget Kampfmaßnahmen in den Raum. Aufgrund der schlechten Betreuungsrelationen könnten etwa "manche Studien in einem Studienjahr einfach nicht mehr inskribierbar sein", so Vitouch in der "Presse" vom Mittwoch.

Das Ende der Koalition bedeutet de facto auch das vorläufige Aus für die von dieser vereinbarten Studienplatzfinanzierung, deren Modell im Juni hätte vorliegen sollen. "Es wäre, als würde ein Marathon bei Kilometer 40 abgebrochen. Es kommt aber doppelt schlimm. Denn offen ist auch die Frage, mit welchem Budget die Universitäten überhaupt für die Jahre 2019 bis 2021 rechnen können." Dieses Budget muss bis Ende des Jahres feststehen.

"Heftigste Probleme"

"Die Universitätenkonferenz muss sich beizeiten den Kopf über wirksame Kampfmaßnahmen zerbrechen", folgert Vitouch. "Wir haben heftigste Probleme bei den Betreuungsrelationen. Die sind zu lösen, durch mehr Budget oder durch Zugangsregelungen – oder realistisch gesehen durch beides." Wer das chronisch ignoriere, müsse auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. "Und das geht offensichtlich nur, indem man wirksam zeigt, dass es so nicht weitergeht. Indem etwa manche Studien in einem Studienjahr einfach nicht mehr inskribierbar sind."

Und: "Das ist keine offizielle Haltung der Universitätenkonferenz, aber meine persönliche Ansicht: Ich habe den Eindruck, dass wir noch deutlicher auf unseren Ausnahmezustand hinweisen müssen." Zuletzt sei der gute Wille beider Koalitionspartner da gewesen. "Dass das jetzt wieder unmittelbar vor der Ziellinie zu scheitern droht, ist wirklich bitter zum Quadrat. Die Zukunft der Universitäten wird zum Kollateralschaden politischer Manöver." (APA, 16.5.2017)