Der Jubel ist deutsch, das Team springt auf den Viertelfinalzug auf.

Foto: APA/AFP/INA FASSBENDER

Köln – Deutschland hat sich bei der Eishockey-WM in Köln und Paris das letzte Ticket für das Viertelfinale gesichert. Die Gastgeber bezwangen im entscheidenden letzten Spiel Lettland mit 4:3 nach Penaltyschießen.

Frederik Tiffels erzielte den entscheidenden Treffer der Deutschen, die sich nach 2:0-Führung erst 32,8 Sekunden vor Schluss durch einen Treffer von Felix Schütz zum 3:3 in die Verlängerung gerettet hatten. Gunars Skvorcovs (39.), Janis Sprukts (49.) und Andris Dzerins (57.) trafen für die Letten, die als Vorrundenfünfte ausschieden.

Deutschland erwischte den besseren Start und hatte bei zwei Überzahlspielen mehrere gute Torchancen. Doch Elvis Merzlikins, bislang der beste Torhüter des Turniers, verhinderte eine frühe Führung. Ehliz traf die Stange (13.). Nach einem starken ersten Drittel standen 19:4 Torschüsse zugunsten des Gastgebers zu Buche.

Das dritte deutsche Powerplay brachte die Führung: Wolf staubte nach einem Schuss von Christian Ehrhoff ab. Nur 27 Sekunden später war Seidenberg erfolgreich – ebenfalls im Nachschuss. Doch die Letten gabe nicht auf, glich aus und ging durch einen Powerplay-Treffer von Dzerins drei Minuten vor Schluss gar in Führung. Die Partie war endgültig im Krimi-Mode angekommen. Als der Referee dann einen Letten wegen Spielverzögerung auf die Strafbank schickte, bekamen die Deutschen ihre letzte Chance: und tatsächlich gelang der Ausgleich noch, der Gastgeber rettete sich in die Verlängerung. Dort fielen dann keine Tore mehr.

IIHF Worlds 2017

Platz eins in der Gruppe A sicherten sich die USA und treffen damit im Viertelfinale auf Vizeweltmeister Finnland. In Köln besiegten die Amerikaner im abschließenden Gruppenspiel Rekordweltmeister Russland mit 5:3 (1:0, 2:3, 2:0). Da die Finnen in der Neuauflage des letztjährigen WM-Finales in Paris Titelverteidiger Kanada mit 2:5 (1:3, 1:1, 0:1) unterlagen, schlossen sie die Vorrunde lediglich als Vierter der Gruppe B ab.

Der zwölfmalige Champion Tschechien verlor gegen die Schweiz mit 1:3 (0:1, 1:1, 0:1) und spielt als Dritter der Pariser Gruppe am Donnerstag im alten Klassiker gegen die Russen um den Einzug in die Vorschlussrunde. Die Eidgenossen bekommen es als Tabellenzweiter in der Runde der letzten Acht mit Schweden zu tun. Der Mitfavorit schaffte zum Vorrundenabschluss einen 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)-Pflichtsieg gegen die Slowakei.

In einem sportlich bedeutungslosen Duell hatte zuvor Weißrussland Norwegen mit 4:3 (0:0, 2:1, 2:2) bezwungen. Die Skandinavier beenden die Gruppenphase somit auf Rang sechs hinter Co-Ausrichter Frankreich und vor den Weißrussen. Slowenien stand bereit zuvor als Gruppenletzter und Absteiger in die Division I fest. (sid, APA, 17.5.2017)

Viertelfinale:

18.5. USA – Finnland 16.15 Uhr
18.5. Russland – Tschechien 16.15 Uhr
18.5. Schweiz – Schweden 20.15 Uhr
18.5. Kanada – Deutschland 20.15 Uhr

Gruppe A:

Schweden – Slowakei 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Tore: Nylander (5.), Ekman-Larsson (9.), Everberg (26.), Karlsson (60./empty net) bzw. Matousek (25.), Kudrna (42.)

Russland – USA 3:5 (1:0, 2:3, 0:2)
Tore: Gusew (13., 37./PP), Below (28.) bzw. Hayes (21./PP, 38.), Larkin (33.), Lee (53./PP), Nelson (60./EN)

Deutschland – Lettland 4:3 n.P. (0:0, 2:1, 1:2; 0:0; 1:0)
Tore: Wolf (32./PP), Seidenberg (32.), Schütz (60./PP), Tiffels (entscheidender Penalty) bzw. Skvorcovs (39.), Sprukts (49.), Dzerins (57./PP)

1. USA 7 6 0 0 1 31:14 17 18*
2. Russland 7 5 1 0 1 35:10 25 17*
3. Schweden 7 5 0 1 1 29:13 16 16*
4. Deutschland 7 2 2 1 2 20:23 -3 11*
5. Lettland 7 3 0 1 3 14:18 -4 10
6. Dänemark 7 1 2 0 4 13:22 -9 7
7. Slowakei 7 0 1 2 4 12:28 -16 4
8. Italien 7 0 0 1 6 6:32 -26 1**

* im Viertelfinale
** Absteiger

Gruppe B:

Weißrussland – Norwegen 4:3 (0:0, 2:1, 2:2)
Tore: Lisowez (27.,57.), Kulakow (38.), Schinkewitsch (55.) bzw. Sorvik (36.), Reichenberg (42.), Holos (44.)

Tschechien – Schweiz 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)
Tore: Cervenka (35.) bzw. Praplan (2.), Suri (29.), Brunner (53.)

Kanada – Finnland 5:2 (3:1, 1:1, 1:0)
Tore: Marner (3., 14./PP), Parayko (5./PP), Point (29.), Duchene (41.) bzw. Lajunen (4.), Ohtamaa (37.)

1. Kanada 7 6 0 1 0 32:10 22 19*
2. Schweiz 7 3 2 2 0 22:14 8 15*
3. Tschechien 7 3 2 0 2 23:14 9 13*
4. Finnland 7 2 2 1 2 20:22 -2 11*
5. Frankreich 7 2 2 0 3 23:19 4 10
6. Norwegen 7 2 0 2 3 13:19 -6 8
7. Weißrussland 7 2 0 1 4 15:27 -12 7
8. Slowenien 7 0 0 1 6 13:36 -23 1**

* im Viertelfinale
** Absteiger