Wien – Der Preisauftrieb hält an: Nach 1,9 Prozent Inflationsrate im März sind die Preise im April um 2,1 Prozent gestiegen, wobei die späten Osterfeiertage heuer die Teuerung anheizten. Neben den Mehrausgaben für Flüge und Gastronomie sorgten insbesondere die Treibstoffpreise für den Preisanstieg gegenüber dem April des Vorjahrs.

"Ohne teurere Treibstoffe und Flugtickets hätte die Inflation 1,6 Prozent betragen", erklärte die Statistik Austria am Mittwoch. Aber auch der Besuch im Restaurant ist wieder deutlich teurer geworden: Hier gab es einen Zuwachs von 2,9 Prozent. Und einmal mehr waren es die Telekomfirmen, die die Inflation nach unten drückten: Telefonieren wurde um 2,3 Prozent günstiger.

Euro-Inflation bei 1,9 Prozent

Die Inflation in der Eurozone ist bereits nahe der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise stiegen im April um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Im März lag die Teuerungsrate lediglich bei 1,5 Prozent.

Die Energiepreise zogen im April um 7,6 Prozent an und damit etwas stärker als im März. Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,8 Prozent wesentlich kräftiger als im Vormonat, als diese Kosten nur um 1,0 Prozent stiegen. Für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mussten die Bürger 1,5 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr.

Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Ihr Präsident Mario Draghi hatte jüngst betont, trotz aufgehellter Wirtschaftsperspektiven und abnehmender Risiken sei weiter ein "sehr substanzieller" Konjunkturimpuls nötig. Der deutsche Finanzstaatssekretär Jens Spahn warnte, ohne eine baldige Normalisierung werde es negative Nebenwirkungen geben. Die EZB müsse sicherstellen, dass der Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik nicht "zu spät" eingeleitet werde, sagte der CDU-Politiker in Berlin.

Die Währungshüter planen noch bis mindestens Dezember, Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden Euro pro Monat aufzukaufen, um damit die Wirtschaft anzuschieben und für einen nachhaltigen Preisauftrieb zu sorgen. An den Finanzmärkten wird darüber spekuliert, dass sie ab Jänner 2018 damit beginnen werden, diese Summe abzuschmelzen und 2018 eine Abkehr von der Nullzinspolitik einzuleiten. (APA, 17.5.2017)