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Alitalia hat 2016 Verluste von 500 Millionen Euro angehäuft.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi/File Photo

Rom/Peking – Im Rennen um die Rettung der insolventen Alitalia hofft die italienische Regierung auf chinesische Hilfe. Der italienische Premier Paolo Gentiloni, der am zweitägigen Gipfeltreffen zur "Neuen Seidenstraße" in Peking teilgenommen hat, nahm Kontakte zu möglichen chinesischen Interessenten auf, wie italienische Medien berichteten.

"Chinesische Fonds sind an strategische Investitionen in Italien interessiert", antwortete Gentiloni auf eine Frage über mögliches chinesisches Interesse für Alitalia sowie für die Krisenbank Monte Paschi di Siena (MPS). Informierten Kreisen zufolge könnten China Airlines und Hainan Interesse für die marode Alitalia haben. Die beiden Airlines hatten zuletzt Kontakte zu Alitalia-Piloten aufgenommen, um sie von einem Wechsel nach China zu überzeugen. Beide chinesische Fluggesellschaften bauen zurzeit ihre Flotten aus.

Veröffentlichung am Nachmittag

Am Mittwochnachmittag wird das Dokument zum Alitalia-Verkaufsprozess veröffentlicht. Bis Mitte Juni können sich Interessenten melden. Danach wird der Datenraum für jene Interessenten geöffnet, die Zugang zu Alitalias Bilanzen haben wollen. In weiterer Folge können die unverbindlichen Angebote eingereicht werden. Im Oktober soll der Verkauf der Airline abgeschlossen werden, berichteten die drei Sonderverwalter, die im Auftrag der Regierung die Alitalia verkaufen müssen. Sie müssen auch den Berater für den Verkaufsprozess ernennen.

Die Regierung in Rom zeigte sich überzeugt, dass sich Interessenten für den Ex-Monopolisten melden werden. "Alitalia ist eine Gesellschaft mit großem Entwicklungspotenzial, die Airline darf jedoch nicht in Stücken verkauft werden", kommentierte Verkehrsminister Graziano Delrio.

Alitalia, die 2016 Verluste von 500 Millionen Euro angehäuft hatte, meldete heuer im ersten Quartal rote Zahlen in Höhe von 200 Millionen Euro. Dem Unternehmen droht das Aus, nachdem sich die Mitarbeiter gegen einen Rettungsplan ausgesprochen haben, der unter anderem Einschnitte bei Stellen und Gehältern vorsah. Nun stehen mehr als 12.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. (APA, 17.5.2017)