Foto: APA

Der Journalist Julian Assange gilt als maßgeblicher Mitbegründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks. Seine Kritiker warfen dem 45-jährigen gebürtigen Australier vor, mit der Veröffentlichung heikler Informationen sogar das Leben anderer Menschen aufs Spiel zu setzen.

Zuletzt war Assange während der heißen Wahlkampfphase in den USA nach der Veröffentlichung vertraulicher E-Mails von Servern der Demokraten ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Der Hackerangriff war als gezieltes Störfeuer gegen die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gewertet worden. Den Vorwurf, WikiLeaks habe gemeinsame Sache mit russischen Hackern gemacht, wies Assange stets vehement zurück.

Kritik

Bei der Gründung von WikiLeaks 2006 spielte Assange eine zentrale Rolle. Unter den Aktivisten kam es jedoch immer wieder zu Streit. Die Vorwürfe sexueller Vergehen, die in Schweden gegen Assange erhoben wurden, brachten ihm auch in der Hackerszene Kritik ein.

Bekannt wurde die Enthüllungsplattform unter anderem durch die Veröffentlichung von brisanten US-Dokumenten aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak. Eine der wichtigsten Quellen war dabei die Whistleblowerin Chelsea Manning – damals noch Bradley Manning -, die deswegen 2013 zu 35 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war und später von US-Präsident Barack Obama begnadigt wurde. Nach fast sieben Jahren in US-Militärhaft kam sie vor wenigen Tagen wieder auf freien Fuß.

Auch Assange könnte eine Haftstrafe in den USA drohen. Ein Auslieferungsantrag der USA ist allerdings nicht bekannt. (APA, 19.5. 2017)