Wie Android O heißen wird, ist noch nicht bekannt. Schneller wird es aber auf jeden Fall.

Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

In der ersten Ankündigung von Android O hat Google den Fokus vor allem auf neue Funktionen und die Reduktion des Akkuverbrauchs gelegt. Nur am Rande erwähnte man, dass die kommende Version des Betriebssystems auch eine spürbar gesteigerte Performance mit sich bringen soll. In einem Talk auf der Google I/O 2017 gab das Android-Team nun Einblick in jene Änderungen, die das ermöglichen sollen.

ART

Für Android O habe eine ganze Reihe an Optimierungen rund um die Android Runtime ART vorgenommen. In Summe versprechen diese eine Beschleunigung der App-Ausführung um den Faktor 2 bis 3, wie man am Beispiel von Google Sheets ermittelt hat. Zudem würde aber auch der Speicherverbrauch reduziert.

Der erwähnte Vortrag auf der Google I/O 2017.
Android Developers

Konkret wird jetzt jener JIT-Profiler, der mit der Vorgängerversion eingeführt wurde, auch dazu genutzt, um die Organisation der Android-DEX-FIles zu optimieren. Konkret bedeutet dies, dass Funktionen, die öfter genutzt werden, näher zusammengeführt werden. Das beschleunige nicht nur den App-Start, im Test zeige sich zudem, dass beispielsweise Google Maps direkt nach dem Launch nur mehr 10 statt wie zuvor 16 MB RAM verbrauche.

Garbage Collection

Ebenfalls neu gestaltet wurde die Garbage Collection. Diese nehme nun Compaction für alle Apps vor, in Android N war dies noch auf Hintergrund-Apps beschränkt. Das Ergebnis: Die Heap Size ist im Vergleich 32 Prozent kleiner. In Performance-Hinsicht ist der erzielte Gewinn noch größer, die Garbage Collection Pause Times wurden um 85 reduziert.

Weitere signifikante Fortschritte haben Arbeiten am Inliner und der Class Hierarchy Analysis gebracht. Außerdem habe man die Ausführung von Schleifen massiv beschleunigt. Dies mag zwar nicht für alle Apps relevant sein, dort wo das Ganze greift, werde die aufgewendete Zeit aber auf einen Bruchteil reduziert.

Alles relativ

Erwähnt sei am Schluss, dass die gefühlte Geschwindigkeit auf einem Smartphone natürlich nicht nur von der Runtime abhängig sind, so spielt auch die Hardware und spezifische Optimierungen eine entscheidende Rolle. Trotzdem profitiert aber das gesamte System von Performanceverbesserungen an so zentralen Bestandteilen wie ART (Andreas Proschofsky aus Mountain View, 20.5.2017)