Linz – Sturm und starke Windböen haben am Freitagabend in Oberösterreich und Niederösterreich zu zahlreichen Feuerwehreinsetzen geführt. In Oberösterreich rückten binnen nur zweieinhalb Stunden landesweit 80 Feuerwehren mit etwa 1.200 Mann zu 195 Einsätzen aus. Dann sei der Sturm wieder abgeflaut und es seien nur mehr wenige Einsätze hinzugekommen, sagte ein Sprecher der Landeswarnzentrale am Samstag zur APA.

Betroffen war vom Sturm vor allem der oberösterreichische Zentralraum. Geknickte Bäume und herabfallende Äste sorgten für unterbrochene Stromleitungen und Behinderungen im Straßenverkehr. In Traun und Steyr stürzten Bäume in die Oberleitung der ÖBB und begannen zu rauchen. Zum Teil wurden Dächer abgedeckt, in einem Wohnhaus in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) brach ein Brand aus.

Wie die Feuerwehr meldete, wurden vom Sturm mehrere Maibäume geknickt. Die Einsatzkräfte waren vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt, mussten aber zugleich Baugerüste sichern, Dächer provisorisch abdichten und lose Teile an Häusern entfernen. Verletzt wurde durch den Sturm nach bisherigen Erkenntnissen niemand.

NÖ: Notrufe im Sekundentakt

In Niederösterreich lag der Schwerpunkt der Einsätze im Bezirk Amstetten. Dort habe ab 20.00 Uhr die Zentrale doppelt besetzt werden müssen, da "Notrufe im Sekundentakt" eingingen, teilte Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando mit.

Insgesamt rückten in der Nacht auf Samstag die niederösterreichischen Feuerwehren rund 50 Mal sturmbedingt aus, davon 30 Mal im Bezirk Amstetten. Größtenteils habe es sich nur um kleinere Einsätze wie umgestürzte Bäume gehandelt, betonte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando.

Tödlicher Unfall

Ein umgestürzter Baum wurde einem 80-jährigen Autofahrer in Stefanshart (Bezirk Amstetten) zum Verhängnis. Als der Mann diesen beseitigen wollte, wurde er von einem entgegenkommenden Pkw erfasst und tödlich verletzt.

Im Bezirk Tulln wurde eine Motorjacht auf der Donau vom Sturm auf eine Sandbank abgetrieben. Die Feuerwehr machte das Boot unterhalb des Kraftwerks Greifenstein wieder flott. (APA, red, 20.5.2017)