Paris – Der französische Premierminister Edouard Philippe dringt auf eine schnelle Arbeitsmarktreform. "Wir können nicht zwei Jahre warten, um diese Aufgabe zu erledigen", sagte der gemäßigt konservative Politiker in einem Interview mit der französischen Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche". Schließlich seien die Änderungen des Arbeitsrechts "eine bedeutende Reform".

"Eine gute Reform ist eine gut durchdachte, gut beratene und schließlich gut ausgeführte Reform", sagte Philippe der Zeitung. Die Arbeitsmarktreform des neuen Präsidenten Emmanuel Macron sei bereits "gut durchdacht". Nun müsse sie mit allen Gewerkschaften und im Parlament besprochen werden, "um sie anzureichern und zu erklären". "Aber wenn die Diskussion erst einmal stattgefunden hat, müssen wir schnell vorgehen", mahnte der Premierminister.

Philippe sicherte den Gewerkschaften zu, seine Regierung gehe "mit Offenheit und gutem Willen" in die Gespräche. Klar sei aber auch, dass Frankreich "vorankommen" müsse. "Im Grunde wissen das alle Franzosen, und sie würden es uns nicht verzeihen, wenn wir nichts täten."

Der Sozialliberale Macron will das Arbeitsrecht lockern, darunter die 35-Stunden-Woche. Damit will der Präsident die Arbeitslosigkeit im Land bekämpfen. Ein ähnlicher Versuch seines sozialistischer Amtsvorgängers Francois Hollande hatte im vergangenen Jahr Massenproteste in Frankreich ausgelöst. (APA/AFP, 21.5.2017)