Jerusalem/Gaza – Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat drei Palästinenser wegen Mordes an einem ihrer ranghohen Anführer zum Tode verurteilt. Ein Hamas-Gericht in Gaza entschied am Sonntag, zwei der Männer sollten durch den Strang hingerichtet und der Dritte erschossen werden. Der Zeitpunkt der Vollstreckung war zunächst unklar. Das Urteil kann nicht angefochten werden.

Mazen Fuqaha (Masen Fukaha) war Ende März vor seinem Haus in Gaza erschossen worden. Die Hamas warf Israel vor, den Mord in Auftrag gegeben zu haben und drohte mit Rache. Fuqaha war ein ranghohes Mitglied des militärischen Hamas-Arms und galt als Vertrauter des Hamas-Chefs Yahia al-Sinwar – im israelischen Gefängnis hatten die beiden sich eine Zelle geteilt.

Bei den Verurteilten handelte es sich nach Angaben des Hamas-Innenministeriums um einen ehemaligen Hamas-Kämpfer, einen ehemaligen Sicherheitsoffizier und einen Gaza-Einwohner. Der frühere Hamas-Kämpfer gab nach Darstellung der Hamas-Führung die tödlichen Schüsse auf Kopf und Oberkörper Fuqahas ab, die beiden anderen agierten als Helfershelfer.

Die Hamas ist nach der Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas die zweitgrößte Palästinenser-Organisation. Sie hatte im Jahr 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft. (APA/dpa, 21.5.2017)