Wien – In Österreich gibt es immer weniger Glücksspielautomaten und weniger Lokale mit solchen Geräten. Im ersten Quartal 2017 waren bundesweit außerhalb von Casinos 7.159 Glücksspielautomaten im Einsatz, 4,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Fast jeder dritte Automat war aber illegal aufgestellt, geht aus einer Studie von Kreutzer Fischer & Partner hervor.

Auch die Zahl der Standorte ging um 4,7 Prozent zurück. Insgesamt hatten bundesweit 1.373 Lokale Glücksspielautomaten aufgestellt, pro Standort wurden durchschnittlich 4,9 Geräte betrieben. Im Vergleich zur Vorjahrserhebung war die Quote damit nahezu stabil.

Kontrolle durch Finanzpolizei

"Die landesrechtliche Regulierung des Automaten-Glücksspiels (Landesausspielungen) und die verschärfte Beschlagnahmung illegaler Glücksspielautomaten durch die Finanzpolizei (Soko Glücksspiel) zeigt zweifelsfrei Wirkung", erklärten die Berater in einer Aussendung. In der aktuellen Automaten-Großzählung sei die geringste Anzahl an Glücksspielautomaten seit Beginn der Zählung im Jahr 2010 erhoben worden. Der Rückgang betreffe ausschließlich Automaten ohne landesrechtliche Bewilligung.

Nach wie vor wird aber fleißig auf illegalen Glücksspielgeräten gespielt, besonders in Bundesländern ohne bzw. mit unzureichendem, niederschwelligem Angebot. Österreichweit wurden 2.201 illegale Glücksspiel-Automaten gezählt. Das entspricht einem Anteil von rund dreißig Prozent.

In Wien wurden laut Studie 382, in Salzburg 590 und in Tirol 411 illegale Automaten aufgespürt. Auch in der Steiermark (306) waren noch relativ viele illegale Automaten aufgestellt, allerdings mit stark rückläufiger Tendenz. Die Steiermark war das letzte Bundesland, in dem vom kleinen Glücksspiel auf Landesausspielung umgestellt wurde. Dafür hat sich in der Steiermark die Anzahl der legalen Glücksspielautomaten erhöht. Die Finanzpolizei hat im Vorjahr österreichweit 1.219 Automaten inklusive illegaler Wettautomaten beschlagnahmt.

Niederösterreich Spitzenreiter

4.958 Glücksspielautomaten wurden im ersten Quartal legal betrieben. Die meisten davon in Niederösterreich (1.484), gefolgt von Oberösterreich (1.397) und der Steiermark (1.016). Am wenigsten in Vorarlberg (75, nur illegale) und dem Burgenland (276). In Niederösterreich und Oberösterreich werden neben landesrechtlich lizenzierten Automaten auch Geräte mit Bundeslizenz betrieben. Auch in Salzburg und Tirol wird legal mit Bundeslizenz gespielt, obwohl sich die Länder selbst gegen ein eigenes Automatenglücksspiel (Landesausspielung) aussprechen.

Die Automaten-Großzählung wird von Kreutzer Fischer & Partner seit 2010 jährlich jeweils im ersten Quartal des Jahres durchgeführt. Für die Zählung sind rund 150 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz, die in ihrer Wohnregion das Angebot an legalen und illegalen Glücksspielautomaten erheben. (APA, 22.5.2017)