Österreichs Bevölkerung wuchs durch Zuwanderung und Geburtenüberschuss.

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Wien – Der Anstieg der Einwohnerzahl Österreichs von 8,7 auf 8,77 Millionen Menschen im Jahr 2016 setzt sich sowohl aus einem Wanderungs- als auch einem Geburtenüberschuss zusammen. Das geht aus Zahlen hervor, die die Bundesbehörde Statistik Austria am Dienstag bekanntgab.

Das Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland betrug im Vorjahr plus 64.676 Personen – ein deutlicher Rückgang gegenüber der Differenz von 113.067 Personen im Rekordjahr 2015. Das aktuelle Saldo ergibt sich aus 174.310 Zuzügen aus dem Ausland und 109.634 Wegzügen.

Die Zahl der weggezogenen Österreicher erreichte mit 20.608 Personen den niedrigsten Stand seit zehn Jahren, während die Zahl der 15.564 zurückgekehrten Österreicher etwa dem langjährigen Mittel entspricht. Die Zahl der weggezogenen (sowie rück- und abgeschobenen) Ausländer stieg hingegen mit 89.026 auf ein neues Zehnjahreshoch, während die Zuzüge mit 158.746 Menschen auf ihrem zweithöchsten Stand hinter 2015 (plus 198.658 Personen) waren.

Afghanistan, Syrien und Rumänien

Das Wanderungssaldo exklusive Österreicher teilte sich etwa halb und halb auf EU-Bürger (34.123) und Drittstaatsangehörige (35.371) auf. Die größten Wanderungssaldi hatte Österreich mit Afghanistan (plus 8.992), Syrien (plus 7.839), Rumänien (plus 7.531), Ungarn (5.972) und Deutschland (5.442).

Auf Ebene der Bundesländer blieb Wien das wichtigste Ziel der internationalen Zuwanderung: 32,7 Prozent des Wanderungssaldos 2016 (21.139 Personen) entfiel auf die Bundeshauptstadt. Ebenfalls hohe Wanderungsgewinne aus dem Ausland verzeichneten Oberösterreich (plus 11.118), Niederösterreich (plus 7.044) und die Steiermark (plus 6.343 Personen). Innerhalb der Bundesländer konzentrierte sich die internationale Zuwanderung vor allem auf die Landeshauptstädte und ihre Umländer.

Steigende Geburtenzahl

Auch ein Geburtenüberschuss trug zum Bevölkerungswachstum bei. 87.675 Geburten verzeichnete die Statistik Austria, was ein deutliches Plus von 3,9 Prozent oder 3.294 Neugeborenen bedeutet. Die Zahl der Sterbefälle sank um 2,9 Prozent auf 80.669. Die Geburtenbilanz lag somit bei plus 7.006 – ähnlich hoch war sie zuletzt im Jahr 1996 mit plus 8.019. Die Gesamtfertilitätsrate in Österreich stieg auf 1,53 Kinder pro Frau und erreichte erstmals seit 1993 wieder einen Wert von über 1,5.

Die höchste positive Geburtenbilanz ergibt sich daraus mit plus 4.773 in Wien. Auch in Oberösterreich (plus 2.553), Tirol (1.749), Vorarlberg (1.401) und Salzburg (1.163) wurden wie in den Vorjahren Geburtenüberschüsse erzielt. In den übrigen Bundesländern gab es dagegen mehr Todesfälle als Geburten. In Niederösterreich war die Geburtenbilanz mit minus 1.537 ebenso negativ wie in der Steiermark (minus 1.097), in Kärnten (minus 1.089) und im Burgenland (minus 910).

Von den 87.675 Geburten im Vorjahr kamen 68.199 Kinder mit österreichischer und 19.476 mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft zur Welt. Das Durchschnittsalter der Mütter betrug wie schon im Jahr zuvor 30,7 Jahre, bei der Erstgeburt ebenfalls unverändert 29,3 Jahre. (APA, red, 23.5.2017)