Als Erster im Ziel der Etappe: Vincenzo Nibali (re).

Foto: APA/AFP/LUK BENIES

Trotz Magenproblemen weiter voran: Tom Dumoulin.

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Bormio – Tom Dumoulin hat am Dienstag auf der Königsetappe des Giro d'Italia seine Gesamtführung trotz eines Einbruchs wegen Verdauungsproblemen verteidigt. Der Niederländer fiel zu Beginn des letzten Anstiegs aufgrund einer Toilettenpause aus der Spitzengruppe mit den Topfavoriten, rettete aber noch 31 Sekunden seines ursprünglichen Vorsprungs von 2:41 Minuten vor Nairo Quintana ins Ziel nach Bormio.

Erster Heimsieg bei 100. Auflage

Der kolumbianische Topfavorit Quintana belegte auf der ersten von mehreren harten Bergetappen der Schlusswoche zwölf Sekunden hinter Vincenzo Nibali und Mikel Landa Platz drei. Nibali sorgte auf dem 16. Teilstück mit dem Mortirolo-Pass (1.854 m), dem Stilfserjoch (2.758), dem Umbrail-Pass (2.502) und der langen Abfahrt ins Ziel für den ersten Heimsieg bei der 100. Auflage der Italien-Rundfahrt. Der Titelverteidiger verbesserte sich dadurch 1:12 Minuten hinter Dumoulin auf den dritten Gesamtrang.

"Das war eine spektakuläre Etappe, etwas für komplette Rennfahrer", meinte der im Zielsprint des Teilstücks mit mehr als 5.000 Höhenmetern erfolgreiche Italiener aus der Bahrain-Mannschaft. Der knapp unterlegene Landa hatte in einer Ausreißergruppe, der anfangs auch Felix Großschartner (51. Endrang) angehörte, lange Zeit geführt. "Ich habe die Etappe auf den letzten Metern verloren", ärgerte sich der spanische Sky-Fahrer.

Dumoulin hielt den Schaden trotz der offensichtlichen Probleme in Grenzen. "Ich musste stoppen, es ging nicht weiter. Dann habe ich beschlossen, weiter zu kämpfen", meinte Dumoulin zur entscheidenden Szene. Obwohl er weiter das Rosa Trikot trage, sei er sehr enttäuscht, bekannte der bisher so souveräne Sunweb-Kapitän. "Ich hätte leicht mit Nibali und Quintana mitfahren können. Ich habe heute nur Zeit verloren, weil ich diese Probleme bekommen habe."

Konrad 18. der Gesamtwertung

Der Niederländer war bis zu Beginn des langen Anstiegs zum Stilfser Joch unter anderem von seinem Teamkollegen Georg Preidler unterstützt worden. Während sich der Steirer nach dem Helferdienst zurückfallen ließ, schafften es Gregor Mühlberger (18.) und Patrick Konrad (19.) aus dem Bora-Rennstall mit mehr als sechs Minuten Rückstand in die Top 20. Konrad verbesserte sich vor der nächsten Bergetappe am Mittwoch in der Gesamtwertung um zwei Positionen an die 18. Stelle (+ 26:50 Min.). (APA, 23.5.2017)

Giro d'Italia vom Dienstag – 16. Etappe, Rovetta – Bormio (222 km):

1. Vincenzo Nibali (ITA) Bahrain 6:24:22 Std.
2. Mikel Landa (ESP) Sky gleiche Zeit
3. Nairo Quintana (COL) Movistar +12 Sek.
4. Domenico Pozzovivo (ITA) AG2R 24
5. Ilnur Sakarin (RUS) Katjuscha 34
6. Davide Formolo (ITA) Cannondale 1:26
7. Bauke Mollema (NED) Trek 1:35
8. Bob Jungels (LUX) Quick-Step
9. Adam Yates (GBR) Orica
10. Thibaut Pinot (FRA) FDJ alle gleiche Zeit.
weiter:
18. Gregor Mühlberger (AUT) Bora + 6:41 Min.
19. Patrick Konrad (AUT) Bora gleiche Zeit
51. Felix Großschartner (AUT) CCC 25:03
83. Georg Preidler (AUT) Sunweb 40:01
97. Lukas Pöstlberger (AUT) Bora 47:08.

Gesamtwertung:

1. Dumoulin 70:14:48 Std.
2. Quintana +31 Sek.
3. Nibali 1:12 Min.
4. Pinot 2:38
5. Sakarin 2:40
6. Pozzovivo 3:05
7. Mollema 3:49
8. Jungels 4:35
9. Steven Kruijswijk (NED) LottoNL 6:20
10. Yates 7:00
weiter:
18. Konrad 26:50 Min.
49. Mühlberger 1:22:08 Std.
78. Großschartner 2:06:25
108. Pöstlberger 2:44:25