Das neue Surface Pro hat zwar USB 3.0-Anschlüsse, aber keinen im Typ-C-Format.

Foto: Microsoft

Mit einem Auftritt in Shanghai hat Microsoft heute einen großen Vorstoß nach China angekündigt und dabei auch erwartungsgemäß ein neues Gerät der Surface Pro-Reihe vorgestellt. Das jüngste Convertible, einfach nur "das neue Surface Pro" genannt, bringt das obligatorische Prozessorupgrade, ein lüfterloses Design und einige andere Neuerungen mit. Eines allerdings fehlt: USB-C-Anschlüsse.

USB-3.0-Ports sind freilich verbaut, allerdings nach dem klassischen USB-A-Formfaktor. Dass der schlankere, reversible Typ-C-Stecker nicht mit an Bord ist, hat laut Microsofts Gerätechef Panos Panay allerdings konkrete Gründe, schreibt Windows Central.

Verwechslungsgefahr

Panay führt eine Erhebung ins Feld, in der nach der Verwendung von USB-C durch Konsumenten gefragt wurde. Das Ergebnis: Der überwältigende Teil der User nutzt den neuen Stecker zum Aufladen von Geräten. Weit abgeschlagen auf Platz 2 kommen erst Datenübertragung oder das Anschließen von Hubs.

Das könnte zu Verwirrung führen, wie Microsoft aus eigener Erfahrung mit dem Surface 3, der kleineren und schwächeren Variante des Surface 3 Pro weiß. Dort hatte man einen microUSB-Anschluss integriert.

Einzelne Ladegeräte werden seltener verloren

Die Folge: Viele Kundenbeschwerden darüber, dass sich das Gerät angeblich nicht aufladen lasse. Denn die Nutzer hatten sehr oft anstelle des mitgelieferten Stromadapters einfach ein herkömmliches Ladegerät für Smartphones oder Tablets an ihr Convertible angehängt. Diese lieferten allerdings nicht ausreichend Leistung.

Das Phänomen tritt auf, weil die meisten Käufer eben auch Smartphones oder andere Geräte und somit in der Regel auch viele Ladeadapter haben. Dass diese nicht alle den gleichen Output haben, scheine vielen nicht bewusst zu sein. Erschwerend kommt demanch auch hinzu, dass beim Vorhandensein mehrerer vermeintlich gleicher Ladegeräte jenes für das Surface 3 auch öfters verloren ging. Bei Geräten mit eigenem Ladeanschluss sei dies nicht der Fall, da die Nutzer nur einen passenden "Surface Connect"-Charger besitzen und auf diesen somit besser aufpassen würden.

Adapterlösung im Anmarsch

Um Verwirrung zu vermeiden, habe man sich gegen USB-C entschieden, da man aktuell in einem Gerät wie dem Surface Pro keinen Mehrwert für den neuen Standard sieht. Dessen Integration gemeinsam mit ordentlichem Thunderbolt 3-Support hätte zudem die Entwicklung verkompliziert und verteuert. Künftige Microsoft-Laptops und Convertibles könnten aber sehr wohl mit USB-C ausgerüstet werden – wenn nach Ansicht von Microsoft die Zeit reif dafür und der Standard besser verbreitet ist.

Wer heute bereits Typ-C-Steckplätze auf seinem Surface-Gerät möchte, wird künftig einen Adapter erwerben können. Dieser wird an den Surface Connect-Anschluss angehängt und bietet dann einen für Datenübertragung und zum Aufladen bereiten USB-C-Port. (gpi, 27.05.2017)