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Nun ist auch der schwerste aller Europacup-Pokale in Händen von Manchester United.

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Alle Spieler im Team von Jose Mourinho erfüllten ihre Defensivaufgaben vorbildlich, so auch Torschütze Paul Pogba (links), der gemeinsam mit Matteo Darmian dem Amsterdamer Bertrand Traore stoppt.

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Solna – Manchester United ist Europa-League-Sieger 20116/17. Der englische Fußball-Rekordmeister bezwang am Mittwoch im Endspiel von Solna sein niederländisches Pendant Ajax Amsterdam mit 2:0 (1:0). Für United ist es der erste Europacup-Titel seit neun Jahren. 2008 hatte United die Champions League gewonnen, in der das Team nun auch in der kommenden Saison vertreten sein wird.

Paul Pogba brachte das Team von Trainer Jose Mourinho in der 18. Minute mit einem abgefälschten Schuss in Führung, kurz nach Wiederbeginn stellte der Armenier Henrich Mchitarjan akrobatisch mit dem Rücken zum Tor stehend auf 2:0. Ajax fand gegen die kompakte Abwehr der Engländer bis zum Ende kein Mittel. Mourinho hat damit nun auch sein viertes Europacup-Finale gewonnen.

Das Match stand auch im Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Terroranschlags in Manchester am Montagabend. Unmittelbar vor dem Anpfiff in der Friends Arena gab es eine Schweigeminute zu Ehren der mindestens 22 Menschen, die am Eingang der Manchester Arena von einem Selbstmordattentäter in den Tod gerissen worden waren. Die Manchester-Profis spielten mit Trauerflor.

Manchester begann vor rund 51.000 Zuschauern lebhaft. Pogba schoss schon in der ersten Minute knapp daneben, nach neun Minuten verpasste Marouane Fellaini in der Mitte eine scharfe Hereingabe von Juan Mata um Haaresbreite. Bertrand Traore sorgte auf der Gegenseite nach Dribbling von Amin Younes für den ersten Abschluss, Sergio Romero stand jedoch richtig.

Da in der 18. Minute Davinson Sanchez einen Linksschuss von Pogba von außerhalb des Sechzehners mit dem Schienbein in die Mitte des Tores abfälschte, lag der leichte Favorit bald voran. Ajax-Keeper Andre Onana war ohne Chance. Ausgegangen war die Ereignisfolge von einem völlig missglückten Outeinwurf der Amsterdamer direkt zum Gegner.

Die Führung im Rücken verschaffte United zusätzlich Sicherheit und noch mehr Selbstvertrauen. Defensiv machte die Mannschaft einen bemerkenswerten Job und unterband jedweden Versuch der Niederländer, denen der Raum fehlte um ihr hochgelobtes schnelles Kombinationsspiel aufzuziehen.

Kein Platz, zuwenig Tempo

Der Treffer von Mchitarjan kurz nach der Pause brachte dann bereits die Vorentscheidung: der Armenier spitzelte den Ball nach einem Kopfball-Aufsitzer von Smalling akrobatisch zum 2:0 ins Netz (46.). Manchester ließ sich nun schon gar nicht mehr aus der Reserve locken, erwartete Ajax in der eigenen Spielhälfte und ließ keine Sekunde Disziplin oder Konzentration schleifen.

Ajax versuchte nach wie vor sein Möglichstes, kam aber gegen die körperlich überlegenen Engländer weiterhin nicht zu nennenswerten Chancen. Die Niederländer hatten zwar 67 Prozent Ballbesitz, liefen mehr und spielten 642 Pässe im Vergleich zu Uniteds 276 – doch all das brachte nichts Zählbares.

Am Ende durfte auch der eingewechselte Manchester-Kapitän und -Rekordtorschütze Wayne Rooney daran mitwirken, den Vorsprung in einem alles in allem mäßigen Endspiel über die Zeit zu bringen. Damit bleibt der Champions-League-Gewinn vom 25. Mai 1995 in Wien gegen AC Milan der letzte Europacup-Erfolg für Ajax, das in Solna die jüngste Mannschaft stellte, die jemals ein Europacup-Finale bestritten hat. Nicht einmal 23 Jahre betrug der Altersdurchschnitt. (APA, red – 24.5. 2017)

Fußball-Europa-League, Finale in Solna:
Ajax Amsterdam – Manchester United 0:2 (0:1).
Friends Arena, 50.600 Zuschauer, SR Skomina/SLO.

Tore: 0:1 (18.) Pogba, 0:2 (48.) Mchitarjan

Amsterdam: Onana – Veltman, Sanchez, De Ligt, Riedewald (82. De Jong) – Klaassen, Schöne (70. Van de Beek), Ziyech – Traore, Dolberg (62. Neres), Younes

Manchester: Romero – Valencia, Smalling, Blind, Darmian – Fellaini, Herrara, Pogba – Mchitarjan (74. Lingard), Rashford (84. Martial), Mata (90. Rooney)

Gelbe Karten: Veltman, Younes, Riedewald bzw. Mchitarjan, Fellaini, Mata