Wellington – Am Donnerstag wurde erstmals eine kommerzielle Rakete von Neuseeland aus ins All gestartet. Eine 17 Meter lange, schwarz-weiß gestrichene Rakete der privaten Firma Rocket Lab hob von der Mahia-Halbinsel auf der Nordinsel Neuseelands ab, vom weltweit ersten Weltraumbahnhof in Privatbesitz.

"Haben es in den Weltraum geschafft. Team strahlt vor Freude. Mehr folgt!", twitterte Rocket Lab. Der Testflug soll die Basis für regelmäßige kommerzielle Raumflüge des Unternehmens legen. Rocket Lab wollte die während des Flugs erhobenen Daten nutzen, um im Laufe des Jahres einen regulären Flugbetrieb zu starten. Ziel des neuseeländischen Start-ups im Besitz einer US-Mutterfirma ist es, Kunden wöchentliche Starts anzubieten. Kostenpunkt pro Start: rund 4,9 Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro).

Rocket Labs Raketen nutzen Triebwerke aus dem 3D-Drucker und sind spezialisiert auf leichte Ladungen bis 150 Kilogramm, etwa Foto- und Kommunikationssatelliten. Experten sehen Chancen für diese Strategie: Wenn Rocket Lab es schaffe, schnell verlässlich zu werden und Starts auf Anfrage anzubieten, könne das Start-up einen Markt einnehmen, der von der restlichen Branche weitgehend ignoriert werde, sagte der ehemalige Direktor der NASA-Starts bei Boeing, Kris Walsh. (APA, 25.5.2017)