Eine neue metajournalistische Disziplin ist geboren: das Analysieren von Donald-Trump-Fotos oder -Videos, die den US-Präsidenten in Interaktion mit anderen Personen zeigen.

Zuletzt: Trump mit Papst Franziskus. "The Donald" zeigt sein schönstes Dental-Bleaching-Lächeln, das strahlende Weiß der Zähne hebt sich brillant von seiner orangen Gesichtsfarbe ab. Der Papst macht ein Gesicht, als ob er soeben einen Bockshuf am Ende von Trumps Hose bemerkt hätte.

Davor: Trump will beim Marsch über den roten Teppich in Israel Melanias Händchen halten, sie schlägt seine Hand weg. Es folgt millionenfach "instant marital status analysis" im Netz.

Zu wenig beachtet: Trump, der sonst an hilflosen Staatsführern wie dem Japaner Shinzo Abe den sogenannten Alphamännchen-Handshake praktiziert (nicht loslassen und den Arm aus der Schulter reißen), verliert in Saudi-Arabien den Schüttel-und-Rüttel-Wettbewerb ausgerechnet gegen den Präsidenten von Tadschikistan ("What the hell is a Tajikistan?").

Inzwischen auf der normalen journalistischen Ebene: Der US-Senat wird ganz bestimmt nicht Trumps innenpolitisches Prestigeprojekt bestätigen, nämlich die Zertrümmerung von Obamas Gesundheitsreform (23 Millionen Amerikaner würden ihre Versicherung verlieren).

Und: Die US-Geheimdienste haben Aufnahmen von russischen Geheimdienstlern und Politikern, die diskutieren, wie man Trump im Wahlkampf über hochrangige Mitarbeiter mit Russlandkontakten beeinflussen könnte. (Hans Rauscher, 25.5.2017)