Ein Salto (von Aubameyang).

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Ein Feuer (im Berliner Olympiastadion).

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Der Pokal (in Händen der früheren Eiskunstläuferin Katharina Witt).

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Der Lohn (für das Team).

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Berlin – Borussia Dortmund hat den "Fluch von Berlin" gebannt und den DFB-Pokal nach drei Endspiel-Niederlagen in den vergangenen drei Jahren gewonnen. Im wahrscheinlich letzten Spiel mit Trainer Thomas Tuchel und Siegtorschütze Pierre-Emerick Aubameyang rang der BVB im Finale Eintracht Frankfurt am Samstag mit 2:1 (1:1) nieder.

1965, 1989, 2012 und 2017

Ousmane Dembélé mit einer genialen Finte (8.) und Aubameyang mit einem feinen Elfer-Lupfer (67.) schossen vor 74.322 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion den klar favorisierten, aber keineswegs überragenden BVB zum vierten Pokalsieg nach 1965, 1989 und 2012. Ante Rebic (26.) traf für die kämpferisch tadellosen Frankfurter, die lange auf Augenhöhe mitspielten, aber weiter auf ihren ersten Titel seit 1988 warten.

"Das sind tolle Momente, für die wir alle arbeiten", sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball bei Sky: "Es war nicht einfach, wir haben recht gut angefangen, dann den Rhythmus aber nicht mehr gehabt. Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel, aber die Mannschaft hat sich aufgerappelt und es sich verdient."

Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic resümierte: "Wir haben alles abgerufen, was noch drin war, und haben es dem großen Favoriten sehr schwer gemacht. Wir hätten in Führung gehen können. Dann haben wir durch einen Elfmeter verloren, das ist bitter."

Positive Auswirkungen auf Freiburg und Hertha

Mit der Borussia jubelten der SC Freiburg und Hertha BSC – der SCF rückte wie erhofft in die Europa-League-Qualifikation auf, die Hertha aus der Quali in die Gruppenphase. Ein besonderer Triumph war es aber für Tuchel: 46 Tage nach dem Bomben-Attentat auf die Mannschaft am 11. April und trotz des öffentlichen Zerwürfnisses mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke führte er seine Mannschaft zum Sieg. Tuchel feierte wie der zur Halbzeit angeschlagen ausgewechselte Marco Reus seinen ersten wichtigen Titel.

Coach Tuchel will bleiben

Tuchel hat das Kapitel Dortmund aber noch nicht abgeschlossen. "Auf jeden Fall sehe ich eine Chance", sagte der BVB-Trainer nach dem Match in der ARD über seine Zukunft beim deutschen Bundesligisten: "Ich möchte den Vertrag auf jeden Fall erfüllen, wenn das geht. Aber wir werden abwarten müssen."

Es deutet allerdings alles darauf hin, dass sich der BVB und Tuchel nach der zweiten Saison ihres Dreijahresvertrages trennen. Das Zerwürfnis mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke scheint nicht zu kitten. Dortmund soll längst bei Lucien Favre, ehemals Borussia Mönchengladbach, von OGC Nizza als Tuchel-Nachfolger vorgefühlt haben. (sid, 27.5.2017)

DFB-Cupfinale:

Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 1:2 (1:1)
Berlin, 74.322 Zuschauer (ausverkauft), SR: Deniz Aytekin (GER)

Tore: 0:1 Dembele (8.), 1:1 Rebic (29.), 1:2 Aubameyang (67., Foulelfmeter)

Frankfurt: Hradecky – Hector, Abraham, Vallejo – Chandler (72. Meier), Medojevic (56. Tawatha), Gacinovic, Oczipka – Fabián (79. Blum) – Seferovic, Rebic. – Trainer: Kovac

Dortmund: Bürki – Bartra (76. Durm), Sokratis, Schmelzer (46. Castro) – Piszczek, Ginter, Guerreiro – Dembélé, Kagawa – Aubameyang, Reus (46. Pulisic). – Trainer: Tuchel