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Microsoft-Chef Satya Nadella rangiert auf Platz 21.

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Ungeachtet der weltwirtschaftlichen Turbulenzen der letzten Jahre lebt die IT-Branche in vielversprechenden Zeiten. Der Aufstieg von Smartphones und vernetzten Heimgeräten, die zunehmende Automatisierung, Cloducomputing, künstliche Intelligenz und ebnen Techfirmen ein breites, aber auch heiß umkämpftes Betätigungsfeld.

Die Branche erwirtschaftet viel Geld – und das spiegelt sich auch in den jährlichen Einkünften der Konzernchefs wieder. Die New York Times hat gemeinsam mit Equilar erhoben, was die obersten Manager der 200 börslich notierten Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von wenigstens einer Milliarde Dollar eingenommen haben. Die Top 30 im Tech-Geschäft kommen dabei gemeinsam auf über 660 Millionen Dollar.

Oracle-Chefs führen Liste an

Spitzenverdiener ist dabei Mark Hurd, CEO des Dienstleisters und Softwareherstellers Oracle. Er brachte es 2016 auf Einkünfte von 41,1 Millionen Dollar. Die Co-Präsidentin des Konzerns, Safra Catz, rangiert knapp dahinter mit 40,9 Millionen Dollar.

Anzumerken dabei ist, dass nur ein geringer Teil davon aus dem offiziellen Gehalt von 950.000 Dollar besteht. Den Großteil erwirtschafteten beide aus den Anteilen, die sie am Unternehmen halten. Hier liegen die Einnahmen ebenfalls genau gleichauf. Der Unterschied ergibt sich aus Zusatzzahlungen, von denen Hurd mehr erhalten hat.

Drei Frauen in den Top-5

Auf Platz 3 folgt ein Vertreter aus dem Games-Geschäft. Robert Kotick ist CEO des Publishers Activision Blizzard. Ihm werden Gesamteinnahmen von 33,1 Millionen Dollar zugerechnet, womit er seine Einkünfte von 2015 (7,2 Millionen) mehr als vervierfachen konnte. Mit rund 2,4 Millionen Dollar liegt sein eigentliches Gehalt sogar klar höher als jenes der Oracle-Chefetage.

Insgesamt 32,9 Millionen Dollar konnte Margaret Whitman verbuchen, die an der Spitze des Urgesteins Hewlett-Packard steht. 1,5 Millionen Dollar beträgt ihr vereinbartes Gehalt, auch sie nahm wesentlich mehr durch Unternehmensanteile ein. Die Top-5 komplettiert schließlich eine weitere Frau, Virginia Rometty (IBM) mit 32,3 Millionen Dollar Gesamteinnahmen und einer ähnlichen Kombination aus üblichem Salär, Boni und börslich bedingten Ausschüttungen.

Nur Microsoft-Chef Nadella in der Liste

Von den bekannteren Namen im Consumer-Bereich fehlt in den Top-30 beinahe jede Spur. Vertreten ist hier lediglich Satya Nadella auf Platz 21, der seit 2014 am Steuer des Redmonder IT-Riesen steht. Laut der Tabelle verdiente er 2016 mit 17,7 Millionen Dollar sogar etwas weniger als im Jahr zuvor (18,3 Millionen). Auf seinem Gehaltszettel scheint ein jährliches Salär von 1,2 Millionen Dollar auf. Rund 4,5 Millionen erhielt er in Form von Bonuszahlungen. Den Großteil, über 12 Millionen, brachten ihm seine Microsoft-Aktien ein.

In der Liste absent sind allerdings andere prominente Namen. Larry Page und Sergej Brin (Alphabet) sind hier eben so wenig zu finden wie Sundar Pichai (Google), Tim Cook (Apple) oder Jeff Bezos (Amazon).

Ehemalige Xerox-Chefin komplettiert Top-30

Am Ende der 30 Meistverdiener findet sich allerdings eine spannende Persönlichkeit: Ursula Burns, die bis Ende 2016 Xerox-Chefin war und auf Einnahmen von 13,1 Millionen Dollar kam. Sie ist die erste Afroamerikanerin an der Spitze eines Fortune-500-Unternehmens und war auch die erste Frau, die einer Frau in dieser Position nachfolgte. Forbes listete sie 2014 in der Liste der einflussreichsten Frauen der Welt auf Platz 22.

Burns spricht sich für einen Ausbau öffentlicher Leistungen wie Bildung oder Nahverkehr aus. Sie lässt auch immer wieder mit kritischen Worten aufhorchen und erklärte etwa im Februar in einem CNN-Interview, dass die Geschäftswelt immer noch sehr stark Männer bevorzuge. (gpi, 28.05.2017)