Mossul – Bei ihrer Offensive auf mehrere noch von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) kontrollierte Stadtviertel von Mossul (Mossul) kommen die irakischen Regierungstruppen nach eigenen Angaben voran. Die Soldaten seien inzwischen bis in die Zielgebiete vorgedrungen, teilte ein Sprecher des Einsatzkommandos am Montag mit.

Erneut warfen irakische Militärflugzeuge Flugblätter ab, die die Bewohner zur Flucht aufforderten. Der Westteil der zweitgrößten irakischen Stadt ist die letzte Hochburg des IS im Irak. Die Jihadisten hatten Mossul im Sommer 2014 unter ihre Kontrolle gebracht. Die irakische Armee startete im Oktober 2016 die Rückeroberung.

Ostteil seit Jänner unter irakischer Kontrolle

Der Ostteil der durch den Fluss Tigris geteilten Stadt ist bereits seit Jänner wieder unter Kontrolle der Regierung, die Offensive zur Rückeroberung des Westteils begann im Februar. Derzeit kämpfen sich irakische Einheiten durch die Stadtviertel al-Shifaa, al-Sinjili und al-Saha al-Ula nördlich der Altstadt. Auch diese wird in weiten Teilen noch vom IS kontrolliert. Dichte Bebauung und enge Gassen erschweren das Vorrücken.

Nach Angaben des Einsatzkommandos stießen die irakischen Truppen auf erbitterten Widerstand des IS. Die Jihadisten bekämpften diese mit Selbstmordattentätern, Heckenschützen und mit Sprengstoff bestückten Fahrzeugen, sagte ein Militärsprecher.

Flugzeuge warfen zum zweiten Mal binnen einer Woche tausende Flugblätter über den umkämpften Stadtvierteln ab. Auf ihnen wurden die verbliebenen Einwohner aufgefordert, die vom IS kontrollierten Gebiete in Richtung der Regierungstruppen zu verlassen. Die Hilfsorganisation Save the Children hatte dies zuletzt scharf kritisiert. Zivilisten und insbesondere auch Kinder würden dadurch dem Risiko ausgesetzt, ins Kreuzfeuer zu geraten.

Tausende Flüchtlinge

Die Schlacht um Mossul setzte der Zivilbevölkerung bereits hart zu. Hunderttausende Menschen flüchteten vor den Kämpfen. Hunderte wurden dabei getötet oder verletzt. (APA, 29.5.2.017)