In der freien Natur Skifahren ist keine Besonderheit. Im deutschen Wernigerode könnte es das Vergnügen Indoor geben.

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Wien/Wernigerode – Der österreichische Baukonzern Porr will sportives Alpenflair ins deutsche Sachsen-Anhalt bringen. Konkret hofft das Unternehmen auf einen Auftrag bis zu 100 Mio. Euro für die Errichtung der größten Skihalle der Welt beim Städtchen Wernigerode. Die dortige Stadtregierung bremst allerdings und will erst "Machbarkeit und Finanzierbarkeit nachgewiesen bekommen", schreibt die "Mitteldeutsche Zeitung".

Jedenfalls hat die Porr dem deutschen Zeitungsbericht von heute, Montag, zufolge bereits schriftlich ihr Interesse am "Astberg Wintersportzentrum" im Mühlental beim Wernigeröder Oberbürgermeister Peter Gaffert angezeigt. Und die Porr "wäre wohl keine schlechte Wahl für den Bau der Ski-Anlage", schreibt das deutsche Blatt. Denn schließlich sei deren Tochter Teerag 2007 für den Neubau der Olympiaschanze in Garmisch verantwortlich gewesen.

In den Berg hineinschneiden

Im deutschen Harzgebiet konkret geplant wären unter anderem zwei Natursprungschanzen, die in den Berg hineingeschnitten und mit einer Seilnetzkonstruktion überdacht werden sollen, eine 720 Meter lange Skiabfahrt mit einem Gefälle von 23 Prozent, welche die längste der Welt in einer Skihalle wäre, eine 750 Meter lange Langlaufloipe, ein Sessellift mit Vierergondel, eine Bob- und Rennschlittenbahn mit zwölf Kurven, eine Transportbahn zu den Schanzen, zwei Hotelbereiche sowie gastronomische Einrichtungen.

Einer der Initiatoren des "Mammutvorhabens", ein ehemaliger Skisprungrichter aus Wernigerode" namens Klaus Götze, war laut Zeitungsbericht in dieser Angelegenheit bereits im Februar beim Oberbürgermeister. "Seitdem warten wir auf den Optionsvertrag", wird Götze zitiert. Darin soll für den Fall der Umsetzung des Skihallenprojekts einem Investor der "Zugriff auf das mehrere Hektar große Waldgrundstück am Astberg" notariell gesichert werden. "Erst dann stellt ein Investor auch eine sechsstellige Summe für alle notwendigen Gutachten bereit", so der Ex-Skisprungrichter. Das Projekt soll privat finanziert werden. Bei konstant minus 4 Grad könnten Profis und Hobbysportler dort das ganze Jahr über trainieren – die Energie zum Kühlen soll aus Brennstoffzellen gewonnen werden. Noch ist das Millionenvorhaben nicht genehmigt. (APA, 29.5.2017)