Keine Überraschung: Rapid Wien brachte einmal mehr die meisten Zuschauer.

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Wien – Die Fußballbundesliga ist vollbracht oder auch überstanden, Präsident Hans Rinner zog eine gemischte, aber im Prinzip positive Bilanz. Die Zuschauerzahlen sind um rund zehn Prozent gestiegen, die 180 Partien wurden von 1.280.000 Fans besucht, das ergibt einen Schnitt von 7.110, die Zahlen sind noch inoffiziell.

Der Zuwachs lag in erster Linie an Rapid, das neue Stadion wurde quasi gestürmt, obwohl die Mannschaft darbte. Der Schnitt in Hütteldorf betrug 21.130, das ist eine Zunahme um fast 25 Prozent.

Auch Sturm Graz (10.528) und die Austria (7.768) haben zugelegt. Rinner: "Es war erfreulich, dass es kaum nennenswerte Ausschreitungen gegeben hat." Zum Sportlichen: "Mit Ausnahme des Titelkampfes war es spannend, der Absteiger stand erst nach der letzten Runde fest." Natürlich bedauere er es, "dass es die SV Ried erwischt hat". Wobei ein Ligapräsident jeden bedauern muss, das gebietet die Neutralität.

Der LASK rückt nach, Oberösterreich bleibt also auf der Landkarte. Positiv sei, so Rinner, die immer besser werdende Nachwuchsarbeit, speziell bei Meister Red Bull Salzburg. "Der Gewinn der Youth League war ein Zeichen für den Fußball." Was Rinner störte, "waren die vielen Trainerwechsel". Diese Disziplin dominierte Rapid: Mike Büskens, Damir Canadi und Goran Djuricin, der allerdings verlängert wurde.

Die nächste Saison ist eine des Übergangs. Ab 2018/19 wird es eine professionelle Zwölferliga geben, in der zweiten Leistungsstufe vergnügen sich 16 maximal halbprofessionelle Mannschaften. Das heißt, es wird 2018 im Oberhaus keinen Fixabsteiger geben, der Zehnte spielt gegen den Dritten der Sky Go Erste Liga Relegation. Rinner: "Damit müssen wir leben." Bis zum Herbst soll der neue TV-Vertrag ausverhandelt sein. "Und infrastrukturell müssen wir weiter Gas gaben."

Zahlen zur abgelaufenen Saison:

Tore

Mit 483 Treffern (Schnitt 2,68) wurde die Marke von 2015/16 knapp übertroffen (477/2,65). Nur fünf Spiele endeten 0:0, das häufigste Ergebnis war 1:0 (35-mal). Die höchsten Siege feierten Salzburg und die Austria, je 6:1 gegen Ried und Admira.

Schützenkönig

Der Nigerianer Larry Kayode wurde mit 17 Treffern als erster Austrianer seit Philipp Hosiner (2012/13 mit 32) und nach dreijähriger Regentschaft von Salzburgs Jonatan Soriano (31, 31, 21) Schützenkönig.

Assists

Valon Berisha von Salzburg war mit 11 der beste Vorlagengeber. Dahinter folgen: 9 Wanderson (Salzburg), 8 Grünwald, Holzhauser, Venuto (alle Austria), Ambichl (St. Pölten), 7 Dovedan (Altach), Lainer (Salzburg), Schmerböck (Sturm), 6 Horvath (Sturm), Prosenik (WAC), Walch (Ried), Tajouri (Austria), 5 Schobersberger, Schwab, Pavelic (alle Rapid), Huspek, Edomwonyi (beide Sturm), Knasmüllner (Admira), Maierhofer, Perlak (beide Mattersburg), Soriano, Lazaro (beide Salzburg), Standfest (WAC).

Elfmeter

Von 41 verhängten Elfmetern wurden 36 verwandelt, vier gehalten und einer verschossen. Nummer eins war Holzhauser von Austria Wien, der sechsmal antrat und sechsmal traf.

Rote Karten (13)

Salzburg 3 (Radosevic, Caleta-Car, Upamecano), Ried 3 (P. Zulj, Prada, Reifeltshammer), Rapid 2 (Grahovac, Sonnleitner), Admira 2 (D. Toth, Leitner), Sturm 1 (Hierländer), Altach 1 (Salomon), St. Pölten 1 (Huber).

Gelb-rote Karten (23)

Je 3 Salzburg, Rapid, Sturm, Altach, St. Pölten, je 2 Admira, WAC, Ried, je 1 Austria, Mattersburg.

Tabellenführer

Insgesamt fünf Mannschaften lagen an der Spitze: Rapid nach der ersten Runde, die Austria nach der zweiten. Dann waren im Herbst Altach (3.–5., 17., 19., 20., Winterkönig) und Sturm (6.–16., 18., Halbzeitmeister) tonangebend. Salzburg übernahm gleich nach der Winterpause das Kommando und baute die Führung ab der 21. Runde bis zur 36. auf 18 Punkte aus, wobei in der 33. Runde mit dem 1:0 gegen Rapid der Titel fixiert wurde.

Schlusslicht

Drei Klubs, wobei Aufsteiger St. Pölten nur eine Runde (7.) die rote Laterne trug. Mattersburg (2., 3. sowie von der 8. bis zur 21.) lag lange Zeit zurück, ehe Ried (1., 4.–6. sowie 22.) bis zum bitteren Ende Rang zehn bekleidete, aber erst in der 36. Runde fix abgestiegen war.

Dauerbrenner

Nur zwei Spieler waren in allen 36 Spielen ihrer Mannschaft im Einsatz: Alexander Grünwald von der Austria, der dreimal ein- und dreimal ausgewechselt wurde, und Fabian Koch vom SK Sturm, der zweimal ein Match nicht beendete.

Serien

Salzburg war 15 Runden lang ungeschlagen, der Meister feierte auch die meisten Siege in Folge, nämlich acht. Altach und St. Pölten blieben je elf Runden lang sieglos, Rapid schaffte neun. Ried hat siebenmal hintereinander verloren. Salzburg lag übrigens nach elf Runden neun Zähler hinter Sturm. Schließlich betrug das Plus auf die zweitplatzierte Austria 18 Punkte. (APA, hac, 30.5.2017)