Durch Plattformen wie Airbnb nimmt der Anteil der privat gebuchten Apartments stark zu.

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Wien – Zum 17. Mal hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von Europ Assistance, einem zur Generali Group gehörenden Notfall- und Servicedienstleister, Konsumenten aus verschiedenen Ländern zu ihrem Reiseverhalten befragt. 8.000 Europäer aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Schweiz und Spanien sowie jeweils 1.000 Amerikaner und Brasilianer wurden zu ihren Urlaubsplänen interviewt.

Mehr Urlaub für weniger Geld

In diesem Jahr planen 66 Prozent der Österreicher in den Sommermonaten die Koffer zu packen – um drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zusammen mit der Schweiz hält Österreich damit den höchsten Anteil an Urlaubswilligen in Europa. Jedoch verkürzt sich die durchschnittliche Urlaubsdauer im Vergleich zum Vorjahr von 2,3 auf 1,8 Wochen. 34 Prozent der Österreicher planen eine Woche und 33 Prozent zwei Wochen zu verreisen.

Das durchschnittliche Urlaubsbudget der Österreicher schrumpft um 11 Prozent auf 2.423 Euro. Österreich liegt damit auf Platz 2 hinter den Schweizern mit 2.802 Euro und vor den Deutschen mit 2.297 Euro. Vor allem die Engländer wollen den Gürtel bei der Urlaubsplanung enger schnallen. Lagen sie 2015 noch mit umgerechnet 3.081 Euro Urlaubsbudget an der Spitze, hat sich die Urlaubskassa im Jahr 2017 auf 1.888 Euro fast halbiert. Der Brexit und das schwächere Pfund dürften damit ihre Auswirkungen zeigen.

Österreich bleibt beliebtestes Reiseziel

Das beliebteste Reiseziel der Österreicher bleibt das eigene Land mit 28 Prozent. Durch die anhaltende Berichterstattung über die Sicherheitslage vor allem im afrikanischen Raum und in der Türkei, welche traditionell beliebte Urlaubsdestinationen der Österreicher waren, teilen sich nun Italien (25 Prozent), Kroatien (19 Prozent) und Spanien (12 Prozent) die Stockerlplätze bei den Urlaubszielen im Ausland.

Das Meer ist für 64 Prozent der Österreicher der bevorzugte Ort für einen Sommerurlaub. 23 Prozent bevorzugen einen Urlaub am Land und 20 Prozent planen einen Städtetrip. Zum ersten Mal wurden auch die Top 10 Städte abgefragt, die man im Leben zumindest einmal bereisen möchte. Wenig überraschend liegen New York, London und Paris auf den ersten Plätzen, gefolgt von Rom, Sydney und Barcelona.

Österreicher bevorzugen Unterbringung im Hotel

Durch Plattformen wie Airbnb nimmt der Anteil der privat gebuchten Apartments stark zu. In Frankreich hat diese Form der Unterkunft das Hotel schon vom ersten Platz verdrängt. In Österreich hingegen zählt das Hotel mit 62 Prozent zur beliebtesten Unterkunftsart, gefolgt von einem gemieteten Haus oder Apartment mit 24 Prozent und (Frühstücks-)Pensionen mit 15 Prozent. In keinem anderen Land in Europa finden Hotels einen so großen Zuspruch wie in Österreich. Europaweit bevorzugen nur 47 Prozent Hotels. Höher ist hingegen der Anteil an gemieteten Wohnungen und Häusern mit 35 Prozent.

Preis-Leistung ist wichtigster Entscheidungsfaktor

Die Österreicher achten sehr genau auf das Preis-Leistungsverhältnis im Urlaub. Für 81 Prozent ist dies das wichtigste Kriterium bei der Urlaubsentscheidung, gefolgt von der Urlaubsdestination (37 Prozent) und den gebotenen Serviceleistungen wie WiFi und Verpflegung (35 Prozent). Bewertungen und Berichte im Internet tragen maßgeblich zum Entscheidungsprozess hinsichtlich der Urlaubsdestination bei. Im Gegenzug wird es auch immer beliebter, selbst Bewertungen im Internet zu verfassen. 67 Prozent der Österreicher haben bereits Hotels, Restaurants oder Mietunterkünfte online bewertet.

Arbeiten trotz Urlaub

Leider bleibt es vielen nicht erspart, auch während des Urlaubes für die Firma erreichbar sein zu müssen. Besonders hart trifft es die Amerikaner, wo knapp die Hälfte auch im Urlaub E-Mails checkt oder mit dem Arbeitgeber in Verbindung steht. In Österreich geben hingegen 68 Prozent der Befragten an, Firmenhandy und Laptop im Urlaub ungenutzt zu lassen. (red, 31.5.2017)