Foto: Far Cry 5

Die Kontroverse ist dem französischen Hersteller Ubisoft erneut geglückt: Auch mit dem Anfang 2018 erscheinenden "Far Cry 5" schafft man es wieder in die Schlagzeilen. Grund dafür: In dem Shooter wird man zum Sheriff, der eine rechtsextreme, militarisierte Sekte aufhalten muss, die sich gegen den Staat stellt. Die Entwickler nehmen dabei ganz offen allerlei Anleihen an aktuelle politische Entwicklungen in den USA.

Einigen US-Spielern nach hat der Hersteller damit den Bogen überspannt. Unter dem Label Gamers United plädieren sie nun mit einer Online-Petition für die Einstellung oder zumindest starke inhaltliche Abänderung von "Far Cry 5", das sie als "Beleidigung der Fanbasis" bezeichnen, "die Amerikaner, die den Großteil Ubisofts Kundschaft ausmachen."

Trailer zu "Far Cry 5"
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Islamisten statt Christen?

Den Forderungen nach sollte Ubisoft beispielsweise die Bösewichte des Spiels abändern. An die Stelle weißer radikaler Christen könnten etwa Islamisten oder städtische Gangs treten, was der Petition nach "realistischer sei". Und wenn man auf dem Bild der radikalen Christen bestehe, solle man zumindest "noch ein paar Schwarze oder Mexikaner" dazutun. "Es gibt keinen Grund, weshalb eine nationalistische Bewegung nur aus einer Rasse bestehen sollte", ist in dem Schreiben zu lesen, das die Geschichte nationalistischer Bewegungen scheinbar gekonnt ignoriert.

Weiters sollten die Entwickler den Plot ändern und eine Rechtfertigung für das brutalen Gebaren der Sekte einbauen. Es sollte gezeigt werden, dass die Gewalt eine Gegenreaktion auf die harsche Unterdrückung durch die Regierung sei. Und zu guter Letzt könne Ubisoft das Spiel für unterschiedliche Märkte anpassen. Anti-Amerikanismus würde vielleicht in Frankreich ziehen, "aber für Amerika ist Anti-Amerika derzeit out." Bessere PR dürfte Uibosoft für "Far Cry 5" wohl nicht bekommen. (zw, 30.5.2017)