Dominic Thiem trainiert unter der Beobachtung von Günter Bresnik.

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Paris – Mit einem einstündigen Training auf der Jean-Bouin-Anlage unweit von Roland Garros hat sich Dominic Thiem am Dienstag für sein Pariser Zweitrundenmatch gegen den italienischen Qualifikanten Simone Bolelli eingeschlagen. Als Sparringpartner des 23-jährigen Niederösterreichers fungierte der Belgier David Goffin, der ihm bei programmgemäßem Verlauf am Sonntag im Achtelfinale gegenüberstehen würde.

Auf den Nebenplätzen holten sich auch Superstar Rafael Nadal bzw. Grigor Dimitrow letzte Feinabstimmungen für ihre nächsten Einsätze. Thiem sah kein Problem darin, sich mit einem möglichen späteren Gegner für den zweiten French-Open-Einsatz vorzubereiten. "Das ist egal. Wir haben letztes Jahr auch zwei-, dreimal trainiert vor dem Viertelfinale, es gibt eh keine Geheimnisse mehr zwischen uns", versicherte der Weltranglisten-Siebente lächelnd.

Im Vorjahr hatte der Viertelfinalsieg über Goffin, der mit einer 6:3-Bilanz ein bisschen ein "Angstgegner" des Lichtenwörthers ist, dem Schützling von Günter Bresnik den Einzug in die Top Ten gesichert. Diesen elitären Kreis im Welt-Tennis hat Thiem seither ja nicht mehr verlassen.

"Zwei Tage frei ist ein bisserl ungewöhnlich"

Die Vorfreude Thiems nach sogar zwei Tagen Spielpause ist groß. "Es war das erste Mal, dass ich zwei Tage freigehabt habe. Das ist das einzige Grand-Slam-Turnier, das am Sonntag startet. Zwei Tage frei ist ein bisserl ungewöhnlich." Doch nach Trainings mit Philipp Kohlschreiber und Goffin fühlt er sich bereit. "Ich habe gestern und heute ganz gut trainiert."

Unter normalen Umständen sollte Bolelli für Thiem am Mittwoch kein Stolperstein werden können. "Er spielt aggressiv. Ich muss schauen, dass ich der Erste bin, der aggressiv ist und ihn zum Bewegen bringen." Da Bolelli auch im Doppel-Einsatz sein sollte, erwartet Thiem eine frühe Mittwoch-Partie.

Abgesehen vom Training hat der Madrid-Finalist auch teilweise ein paar Matches gesehen. "Ich habe gestern ein bisserl Zverev angeschaut, heute ein bisserl Kyrgios-Kohlschreiber", erzählte Thiem. Dem Wetter und den Bedingungen, die er zwar heiß bevorzugt, wollte er auch in Erinnerung an 2016 nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Man kann es sich eh nicht aussuchen. Ich habe letztes Jahr auch gut gespielt bei extrem kalten Bedingungen."

Coach Günter Bresnik kennt Bolelli gut, kann Thiem die Rolle des klaren Favoriten aber nicht absprechen. "Bolelli spielt sicherlich unangenehm, er ist ein klassischer Sandplatzspieler. Wenn Dominic normal spielt, dann müssen sich die anderen überlegen, was sie tun", sagte Bresnik und fügte hinzu, "wenn Dominic in Normalform spielt, dann ist er natürlich Favorit." (APA, 30.5.2017)