Der Ärger war groß, ein Schläger ging zu Bruch.

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Paris- Der deutsche Hoffnungsträger Alexander Zverev (20) ist bereits in der ersten Runde der French Open ausgeschieden. In einer Hängepartie über zwei Tage musste sich der an Position neun gesetzte Zverev dem 13 Jahre älteren Linkshänder Fernando Verdasco (ATP-Nr. 37) mit 4:6, 6:3, 4:6, 2:6 geschlagen geben.

"Kein Drama"

"Ich habe absolut scheiße gespielt. So einfach ist das. Ich habe den Ball nicht gespürt, war zu kurz und passiv", sagte Zverev, der fünf Minuten nach dem Ende der Partie schon in der Pressekonferenz saß. "Aber das ist jetzt kein Drama und nicht das Ende der Welt. Trotzdem schade, dass man bei einem Grand Slam so spielt."

Nach 2:53 Stunden verwandelte der Spanier auf dem Court Philippe Chatrier seinen ersten Matchball. Vor lauter Frust hatte Zverev zuvor nach dem vorentscheidenden Break im vierten Satz zum 0:2 sein Racket auf den Boden geschleudert, es dann vollends zerbrochen – und dafür eine Verwarnung kassiert. Insgesamt gab er achtmal sein Service ab.

49 unerzwungene Fehler

"Sascha ist zu passiv und überlässt Verdasco quasi den ganzen Platz. Und der bedankt sich", hatte Eurosport-Experte Boris Becker während der Begegnung kritisiert. Zverev unterliefen 49 unerzwungene Fehler (27 Winner), er wartet damit weiter darauf, die zweite Woche bei einem der vier Grand-Slam-Turniere zu erreichen.

Die Partie hatte am Montagabend wegen Dunkelheit nach dem zweiten Satz abgebrochen und auf Dienstag verschoben werden müssen. Zverev, der erstmals als Top-Ten-Spieler in ein Grand-Slam-Event gestartet war, hatte vor eineinhalb Wochen in Rom seinen ersten Masters-Titel geholt und galt in Roland Garros als Mitfavorit.

Murray nach Satzverlust souverän

Der topgesetzte Andy Murray musste bei seinem ersten Auftritt zwar einen Satz abgeben, setzte sich aber gegen den Russen Andrej Kusnezow nach 2:32 Stunden doch noch klar mit 6:4,4:6,6:2,6:0 durch. "Kusnezow spielt sehr aggressiv, und schlägt den Ball sehr flach. Er gibt dir nicht viel Zeit", lobte der Vorjahresfinalist seinen Kontrahenten.

Stan Wawrinka, Champion von 2015, meisterte hingegen die erste von sieben Hürden zum Titel ohne Makel. Der als Nummer drei gesetzte Schweizer hatte gegen den slowakischen Qualifikanten Jozef Kovalik nur im zweiten Satz Mühe, siegte aber letztlich ungefährdet 6:2,7:6(6),6:3. Der vom Turniersieg in Genf erst spät angereiste Wawrinka musste sich auf die anderen Bedingungen noch etwas einstellen. "Nach der kurzen Pause war es nicht einfach. Ich muss die Maschine erst wieder in Gang bringen. Ich bin deshalb sehr zufrieden, in drei Sätzen gewonnen zu haben", stellte der Sieger fest. (sid, APA – 30.5.2017)