Washington – Der US-Kongress hat einem Medienbericht zufolge die Untersuchung der Russland-Affäre rund um Präsident Donald Trump auf dessen persönlichen Anwalt Michael Cohen ausgeweitet. Der Jurist habe bestätigt, dass er aufgefordert worden sei, vor den Ermittlern des Repräsentantenhauses und des Senats auszusagen und Informationen zur Verfügung zu stellen, meldete ABC News am Dienstag.

ABC berief sich auf eine Erklärung Cohens. Dieser habe sich jedoch geweigert, dort zu erscheinen. Zur Begründung habe er angegeben, dass die Anfrage schlecht formuliert und viel zu breit angelegt gewesen sei, als dass sie habe beantwortet werden können. Mehrere Kongressausschüsse untersuchen, ob Russland im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zugunsten Trumps mitgemischt hat und ob es Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland gab. Trump und seine Berater haben solche Absprachen wiederholt dementiert, ebenso die russische Regierung.

Auch das FBI befasst sich mit der Angelegenheit. Der Chef der Bundespolizei, James Comey, war kürzlich gefeuert worden. Kritiker warfen Trump daraufhin eine versuchte Einflussnahme auf die Russland-Ermittlungen vor. Die Zeitung "USA Today" berichtete, auf der Suche nach einem Nachfolger werde Trump voraussichtlich den früheren Chef der Verkehrssicherheitsbehörde, John Pistole, interviewen. Dieser war zwischen 2004 und 2010 stellvertretender FBI-Direktor. (APA, Reuters, 30.5.2017)