Ausführliche Antworten gab es von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) nicht, einige konkrete Punkte einer parlamentarischen Anfrage zu den Themen Cybersecurity und Bundesheer beantwortete er überhaupt nicht. Etwa ob es Datendiebstähle beim Bundesheer gab und ob ausländische Geheimdienste hinter Cyberangriffen steckten.
23.500 Viren oder Trojaner
Der Minister bestätigte in seiner Antwort lediglich, dass es gezielte Angriffe auf militärische Ziele gab. "So wurden in den Jahren 2015 und 2016 rund 23.500 Viren oder Trojaner" von den Überwachungssystemen des Heeres identifiziert. Zudem gab es im genannten Zeitraum drei großangelegte Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDOS). Dabei werden Rechner mit Anfragen so lange überflutet, bis sie in die Knie gehen und nicht mehr ihren Dienst versehen können.
Offensiver Cyberwar
Im April sprach Doskozil gegenüber der ORF-Sendung "Hohes Haus" von derzeit wöchentlich fünf bis sechs Angriffen auf die Infrastruktur des Bundesheers, "die man ernst nehmen muss". Hunderttausende Attacken werden mit herkömmlichen Methoden wie Firewalls abgewehrt. Der Kampf im Cyberspace wird vom Bundesheer besonders ernst genommen. Dafür wurde das "Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence" an den Start gebracht, für das man IT-Experten sucht. Diese sollen den Cyberwar nicht nur defensiv führen, wie Doskozil vor wenigen Wochen erklärte. (Markus Sulzbacher, 31.5.2017)