Berlin – Mehrere leere Chemikalienbehälter auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin beschäftigen Polizei und Generalstaatsanwaltschaft in der deutschen Bundeshauptstadt. Bei Überprüfungen in zwei Unterkünften wurden zwar keine Chemikalien gefunden, die Generalstaatsanwaltschaft ermittle aber trotzdem wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Die Behörde begründete das Ermittlungsverfahren damit, dass bisher nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Chemikalien zur Herstellung von explosiven Stoffen verwendet worden seien. Ein Zeuge hatte die Polizei am Dienstag verständigt, weil er mehrere Menschen beobachtet hatte, die Gegenstände aus einem Transporter entluden. Polizisten fanden dann auf dem Gelände der Unterkunft in Containern mehrere leere Behälter, die nun genauer untersucht werden sollen.

Kurzzeitig festgenommen

Da es zu dem Zeitpunkt "keine plausible Erklärung" für die Lagerung der Behälter gegeben habe, hätten Polizisten "zum Ausschluss einer drohenden Gefahr der Bewohner" die beiden Unterkünfte in der Nacht auf Mittwoch aufgesucht. Ein 43-jähriger Bewohner der Unterkunft wurde vorübergehend festgenommen. Er kam den Angaben zufolge wieder auf freien Fuß, "da ihm eine strafbare Handlung zunächst nicht nachgewiesen werden konnte". (APA, 31.5.2017)