Washington – Die unterlegene US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat das Wahlkampfteam von Präsident Donald Trump der Komplizenschaft mit Russland beschuldigt, um ihren Wahlsieg zu verhindern. Sie glaube, das Team von Trump habe Russland bei seiner Propagandakampagne gegen sie angeleitet, sagte Clinton am Mittwoch bei einer Veranstaltung nahe Los Angeles.

Die russische Regierung habe beabsichtigt, über soziale Medien Desinformationen gegen sie zu verbreiten, sagte Clinton. Moskau habe aber nicht wissen können, wie es am wirksamsten vorgehen habe können, außer die russische Seite sei angeleitet worden. "Angeleitet von Amerikanern, die Umfragen und Daten besitzen", sagte Clinton. Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob sie damit Trump meine, sagte die demokratische Politikerin: "Ja, es fällt wirklich schwer, das nicht zu tun."

Schwere Vorwürfe

Trump reagierte über den Kurznachrichtendienst Twitter empört: "Die betrügerische Hillary Clinton" beschuldige nun jeden, außer sich selbst und weigere sich einzugestehen, dass sie eine schreckliche Kandidatin gewesen sei, schrieb Trump.

Es sind die bisher schwerst wiegenden direkten Beschuldigungen Clintons gegen ihren Rivalen. Auch US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland versucht hat, die Präsidentenwahl im vergangenen Jahr zugunsten Trumps zu beeinflussen. Inwieweit es Verbindungen zwischen dem Trump-Lager und Russland gegeben hat, untersuchen derzeit zahlreiche Gremien, unter anderem Ausschüsse im US-Kongress und die Bundespolizei FBI. (APA, 1.6.2017)