Pjöngjang/Tokio – Die USA und Japan demonstrieren mit einem gemeinsamen Militärmanöver im Japanischen Meer Stärke im Streit mit Nordkorea. Seit Donnerstag sind in dem Gewässer zwischen Japan und der koreanischen Halbinsel unter anderem die zwei US-Flugzeugträgerverbände um die "Ronald Reagan" und die "Carl Vinson", sowie japanischen Kriegsschiffe im Einsatz.

"Es ist das erste Mal, dass wir mit zwei Trägern üben", sagte ein Sprecher der japanischen Streitkräfte zu dem dreitägigen Manöver. China rief die Konfliktparteien in dem Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm zur Mäßigung auf.

Lage verschärft

Die Spannungen in der Region sind nach einer Serie von nordkoreanischen Raketentests deutlich gestiegen. Zuletzt war am Montag eine ballistische Rakete des abgeschotteten Landes im Meer innerhalb der japanischen maritimen Wirtschaftszone niedergegangen. Die Tests verstoßen gegen UN-Auflagen. Zudem befürchten die USA und ihre Verbündeten, dass Nordkorea einen sechsten Atomtest vornehmen könnte. Die Regierung von Präsident Donald Trump hat einen Militärschlag nicht ausgeschlossen.

"In den letzten Tagen hat sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel verschärft", sagte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang in Berlin nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir appellieren an alle verwickelten Länder, ihre Verantwortung in dieser Region zu tragen ... damit die Lage dort deeskaliert." Alle Konfliktparteien müssten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Auch Deutschland setze auf eine Verhandlungslösung, sagte Merkel. China ist der einzige große Verbündete der Führung in Pjöngjang. Die Regierung in Peking hat sich allerdings wegen des Atomprogramms zunehmend frustriert gezeigt und einen Stopp der Aktivitäten gefordert. (APA, 1.6.2017)