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Rauch über dem Resorts World Manila

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Die Armee fuhr Schützenpanzer auf.

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Die Sicherheitskräfte setzten ein Großaufgebot ein.

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Die Vorbereitungen auf die Stürmung des Gebäudekomplexes,

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Mitarbeiter, die außerhalb der Anlage warten.

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Manila – Bei eine Attacke auf einen Hotel- und Casinokomplex in der philippinischen Hauptstadt Manila sind am Freitag Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben starben 37 Personen an Rauchvergiftung, nachdem der Mann ein Feuer legte. Mehr als 50 weitere wurden verletzt. Während die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Tat für sich reklamierte, soll es sich nach Angaben der Ermittler nicht um einen Terroranschlag, sondern um einen versuchten Raubüberfall handelt.

Der Maskierte war gegen Mitternacht (Ortszeit) mit einem Schnellfeuergewehr in das Gebäude unmittelbar beim internationalen Flughafen von Manila gestürmt, schoss auf einen großen Fernsehbildschirm und legte in einem Casinosaal ein Feuer. Auf Menschen schoss er laut Polizeichef Ronald dela Rosa nicht. Der Angreifer habe sich später in einem Hotelzimmer selbst verbrannt.

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Dutzende verletzten sich nach Angaben der Sicherheitskräfte bei der panischen Flucht aus dem Gebäude. Der Angreifer war im Chaos zunächst geflüchtet, schwerbewaffnete Beamte durchsuchten daraufhin den weiträumigen Komplex. Erst nach rund fünf Stunden fanden sie die Leiche des Mannes. Er habe sich auf einem Bett mit Benzin übergossen und angezündet, sagte Dela Rosa. Er sprach vom Überfall eines "geistig Verwirrten".

Bei dem Mann handelte es sich dem Polizeichef zufolge offenbar um einen Ausländer, der europäisch aussah und Englisch sprach. Er sei in einen Casinosaal gekommen, habe auf den TV-Bildschirm gefeuert, Benzin über einen Spieltisch gegossen und diesen angezündet.

Danach habe er auf einen Raum gefeuert, in dem Spielchips aufbewahrt werden, und habe Chips für 113 Millionen Pesos (zwei Millionen Euro) in einen Rucksack gesteckt. Dann habe er das Casino Richtung Hotelbereich verlassen, den Rucksack aber zurückgelassen. "Dies ist kein Terrorakt", sagte Dela Rosa vor Journalisten. Er sprach von einer bizarren Raubtat.

Berichte über terroristischen Hintergrund

Die Einsatzkräfte fanden in einem der Hauptsäle des Casinos dutzende Toten. Die Menschen hatten nach Behördenangaben Rauch eingeatmet und waren daran gestorben. Das Feuer breitete sich schnell in dem Gebäude aus, weil brennbare Teppiche in Flammen aufgingen.

Vor dem Gebäudekomplex warteten Menschen auf Nachrichten über das Schicksal von Angehörigen. "Unsere Tochter hat uns nach Mitternacht angerufen und gesagt, dass sie im VIP-Bereich des Casinos sei, überall sei Rauch und sie erstickten", sagte Gil Yongco in großer Sorge um seine Tochter. Später bestätigten die Behörden den Tod der jungen Frau.

Nach dem Überfall erklärte das IS-Sprachrohr Amaq am Freitag, "Kämpfer" des IS hätten den Angriff verübt. Bereits zuvor hatte das auf die Überwachung von islamistischen Internetseiten spezialisierten US-Unternehmen Site einen "IS-Vertreter" zitiert, wonach die Jihadistenmiliz für die Attacke verantwortlich sei.

Auch US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Vorfall als "terroristische Attacke". Philippinische Behördenvertreter traten dem aber schnell entgegen. Der Vorfall in Manila hänge "in keiner Weise mit einem terroristischen Angriff zusammen", betonte ein Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte. (APA, 2.6.2017)