Washington – Erstmals hat das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX eine wiederverwendete Dragon-Raumkapsel ins All geschickt. Der unbemannte Transporter hob am Samstag um 23.07 MESZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus an Bord einer Falcon-9-Rakete ab. Er soll knapp 2,7 Tonnen Nahrungsmittel und Ausrüstung zur Internationalen Raumstation ISS bringen.

Das Raumschiff, das die ISS am Montag erreichen soll, war bereits 2014 ins All gestartet. SpaceX strebt an, durch die Wiederverwendung von Raumschiffen und Antriebsraketen, Weltraummissionen deutlich kostengünstiger zu machen.

"Revolution der Raumfahrt"

Zehn Minuten nach dem Start am Samstag landete auch die erste Stufe der Falcon-9-Rakete wieder in einer vorgesehenen Landezone in Cape Canaveral auf dem Weltraumbahnhof. Ende März hatte SpaceX erstmals eine wiederverwendete Antriebsrakete erfolgreich ins All geschickt. SpaceX-Chef Elon Musk sprach von einer "Revolution der Raumfahrt".

Der Transportflug ist der elfte zur ISS, den SpaceX im Auftrag der US-Weltraumbehörde NASA vornimmt. Verläuft alles planmäßig, will SpaceX den "Drachen" im Juli erneut zur Erde zurückkehren lassen – um ihn hoffentlich ein weiteres Mal wieder in Schuss bringen und einsetzen zu können. So wurde er nach seiner ersten Reise mit einem neuen Hitzeschild für den Wiedereintritt in die Erde und neuen Landefallschirmen ausgestattet, wie SpaceX auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte.

Derweil im Orbit

Währenddessen hat ein Cygnus-Raumfrachter den Platz zum Andocken frei gemacht. Der unbemannte US-Transporter dockte am Sonntag planmäßig von der ISS ab und schwenkte in eine Umlaufbahn um die Erde ein. Bei einer Übertragung der NASA im Internet war mit der Erde im Hintergrund zu sehen, wie sich das Raumschiff langsam von der ISS entfernte.

Cygnus soll noch eine Woche lang die Erde umkreisen und dabei unter anderem vier Minisatelliten aussetzen. Kommenden Sonntag soll die Kapsel dann in die Erdatmosphäre eintreten und über dem Pazifik verglühen. (APA, red, 4. 6. 2017)