Der Vivadi-Browser.

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Der Mitbegründer und ehemalige Chef des Webbrowsers Opera, Jon von Tetzchner, will mit seinem neuen Browser Vivaldi umfassenden Datenschutz bieten und den Platzhirschen Google und Microsoft damit Marktanteile wegschnappen. Tetzchner fordert ein Ende des webseitenübergreifenden User-Tracking für Werbezwecke.

Werbung verfolgt

Der Umfang der Nutzerdaten-Sammlung – etwa von Google – und das darauf basierende Werbe-Targeting sei "erschreckend" und sollte verboten werden, sagte von Tetzchner beim Wiener Pioneers Festival . Werbung direkt in der Suchmaschine anzuzeigen sei "logisch". Besorgniserregend sei hingegen, wenn einen nutzerbezogene Werbung durch "das ganze Internet verfolge".

Keine externen Investoren

Vivaldi Technologies mit Sitz in Norwegen hat im Jahr 2016 die erste Version ihres Desktop-Webbrowser veröffentlicht. Das Unternehmen gehört von Tetzchner und seinen Mitarbeitern und hat keine externen Investoren. Vivaldi ist aktuell der einzige Browser mit Sitz in Europa. Der Browser will viele Features für Power-User bieten, die bei Google Chrome oder Firefox erst als Plug-In nachinstalliert werden müssen. Auch mit Datenschutz will Vivaldi punkten, die Server liegen in Island und nicht in den USA oder China. Mitte 2016 hat ein chinesisches Konsortium den Webbrowser Opera gekauft, den von Tetzchner mitentwickelte. Mehr als 350 Millionen Menschen surften zuletzt mit Opera im Internet.

Rund eine Million Nutzer

Von solchen Nutzerzahlen ist von Tetzchner noch weit entfernt. Aktuell nutzen rund 1 Million User den kostenlosen Vivaldi-Browser am Desktop. Derzeit wird eine mobile Version des Browsers für Smartphones entwickelt, der auch die Nutzerzahlen nach oben treiben soll. Geld verdient Vivaldi derzeit durch Kooperationen mit alternativen Suchmaschinen wie DuckDuckGo ("Die Suchmaschine, die Sie nie verfolgt") und Ecosia.