Los Angeles – Eine Woche nach dem tödlichen Messerangriff in einer Pendlerbahn in der US-Stadt Portland hat die Polizei einen Obdachlosen unter dem Verdacht festgenommen, den Ehering und Rucksack eines der Opfer gestohlen zu haben. Der 51-Jährige habe bei seiner Festnahme den Ehering von Armeeveteran Ricky Best getragen, teilte Polizeisprecher Pete Simpson am Freitag mit. Auch Bests Rucksack sei wiedergefunden worden, allerdings ohne Geldbörse.

Der 53-jährige Best und der 23-jährige Taliesin Myrddin Namkai-Meche waren am 26. Mai erstochen worden, als sie sich schützend vor eine 17-jährige Muslima und ihre 16-jährige schwarze Freundin stellten, die von einem Mann rassistisch angepöbelt wurden. Ein dritter Fahrgast wurde niedergestochen, überlebte aber.

Verbindung zu rechtsextremer Szene

Die Tat hatte die Menschen im ganzen Land schockiert und auch im Ausland für Schlagzeilen gesorgt. Der 35-jährigen Täter, der laut Medienberichten wegen Raubes und Entführung vorbestraft ist, soll im April an einer Versammlung der rechtsextremen "Alt-Right"-Bewegung teilgenommen haben. Er muss sich nun unter anderem wegen zweifachen Mordes verantworten, bei einem Schuldspruch droht ihm die Todesstrafe.

Es sei "unglaublich herz- und skrupellos", dass Best nach seinem Tod bestohlen wurde, sagte Simpson der Lokalzeitung "The Oregon". Dem Dieb auf die Spur kam die Polizei durch ein Überwachungsvideo, das ihn mit Bests Rucksack in der Hand zeigte. Der Mann soll am Montag einem Richter vorgeführt werden. (APA, 3.6.2017)