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Kreml-Kritiker Alexej Nawalny.

Foto: AP/Golovkin

Ein User veröffentlichte die Doku sicherheitshalber auf der Porno-Plattform, nachdem ein Gericht die Löschung des Videos forderte.

Foto: Screenshot/WebStandard

Nachdem ein russisches Gericht den Kreml-Krtiker Alexej Nawalny dazu aufgefordert hatte, einen Film über Korruption von hohen russischen Funktionären offline zu nehmen, übernahm die Porno-Website PornHub kurzzeitig das Hosting des Materials. Ein Nutzer hatte die Doku unter dem Titel "Russian corrupted politican f***** hard" und der Kategorie Hardcore hochgeladen.

PornHub zu Blogger: Gerne mehr Material

PornHub meldete sich daraufhin bei Nawalny mittels der russischen Social-Media-Plattform VKontakte um ihm zu bestätigen, dass er gerne weitere Videos hochladen kann. Der bedankte sich daraufhin bei dem Porno-Portal und betonte, dass er die Doku ohnehin nicht von seinem eigenen YouTube-Kanal entfernen werde. Nawalny fügte noch hinzu, dass er es befürworten würde, wenn es ein Remake von seinem Film in einem "relevanten Genre" auf PornHub geben würde.

Die Doku mit englischem Untertitel auf YouTube.
Алексей Навальный

Auf YouTube mehr als 22 Millionen Views

Die Doku über den russischen Premierminister Dmitry Medvedev zählt auf YouTube mittlerweile mehr als 22 Millionen Aufrufe. In dem Film wirft Nawalny Medvedev vor, dass dieser persönliche Beziehungen ausgenutzt haben soll, um Kontrolle über Luxusgüter zu erlangen. Nachdem die Doku online ging, kam es zu massiven Protesten gegen die russische Regierung. Ein Geschäftsmann ging vor Gericht, um das Video offline zu nehmen und bekam Recht. Nawalny wird das Video allerdings nicht löschen, wie er selbst in einem Blog-Eintrag betont und gleichzeitig weitere Proteste fordert.

Behörde mit Premium-Accounts bestochen

In Russland wurden so manche Porno-Portale bereits gesperrt, darunter auch PornHub. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Behörde vonseiten des Unternehmens Premium-Accounts in Aussicht gestellt, sobald diese die Blockade rückgängig machen. Im April war PornHub übrigens wieder in Russland nutzbar – ein Mitarbeiter der Behörde beschwerte sich daraufhin, dass er bisher keinen Account erhalten habe. Die Porno-Website beschwichtigte und gab bekannt, dass dies nicht korrekt sei, da man zehn kostenlose Premium-Accounts für die Behörde bereitgestellt hatte.