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Apple-CEO Tim Cook hatte auf der WWDC 2017 besonders viel anzukündigen.

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Nach langer Zeit gab es wieder einmal ein "One More Thing" – den Lautsprecher HomePod.

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iOS 11 bringt viele Neuheiten für iPhone und iPad – es steht ab Herbst zum Download bereit.

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Der Nachfolger von macOS Sierra heißt High Sierra und erhält das neue Filesystem.

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Das iPad Pro gibt es nun auch am 10,5 Zoll großes Modell.

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Neben einem Hardware-Upgrade für die bestehenden iMacs hat Apple auch ein neues Modell angekündigt, den iMac Pro.

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Auch die MacBooks haben ein Upgrade erhalten.

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WatchOS bekommt neue Ziffernblätter.

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Apple hatte zum Auftakt seiner diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC in San Jose besonders viele Ankündigungen zu machen. Das Unternehmen gab nicht nur einen Ausblick auf seine nächsten Betriebssystemversionen, sondern kündigte erstmals seit Jahren auch wieder neue Hardware auf der WWDC an.

Highlight der Software-News war iOS 11, das unter anderem ein neues Kontrollzentrum und einen neu gestalteten App Store erhält. MacOS bekommt das neue Filesystem APFS, für Apple TV kommt im Lauf des Jahres Amazon Prime. Bei der Hardware gab Apple einen Ausblick auf seinen ersten intelligenten Lautsprecher namens HomePod. Ebenfalls angekündigt wurden neue Macs – allen voran der neue iMac Pro – und ein neues iPad Pro.

HomePod-Lautsprecher

Erstmals seit Jahren hat Apple wieder eine neue Gerätekategorie vorgestellt. Wie schon erwartet worden war, hat das Unternehmen einen eigenen, intelligenten Lautsprecher angekündigt, der über Siri gesteuert werden kann. Apple folgt damit Amazon und Google, die ihrerseits bereits ähnliche Geräte am Markt haben. Der neue HomePod soll den Raum um sich erkennen und den Sound dementsprechend ausrichten. Ermöglicht wird das durch den gleichen Prozessor, der auch im iPhone steckt. In dem runden Gerät sind sechs Mikrophone verbaut, sodass Spracheingaben aus jeder Richtung erkannt werden sollen.

Der Lautsprecher kann unter anderem Musik wiedergeben, kompatible Geräte über HomeKit steuern, Termine und Erinnerungen setzen sowie Nachrichten und Wetterprognosen abfragen. Aktiviert wird er mit der Phrase "Hey Siri". Laut Apple werden nur danach Informationen übertragen. Das Gerät kommt im Dezember zunächst in den USA, Großbritannien und Australien um 349 US-Dollar auf den Markt. Weitere Länder folgen kommendes Jahr.

iOS 11: Umfangreiches Update für iPhone und iPad

Für iPhone und iPad kommen mit iOS 11 zahlreiche Neuheiten. Das neue Kontrollzentrum zeigt alle Einstellungsmöglichkeiten auf einer einzigen Seite an. Sperrbildschirm und Benachrichtigungszentrum werden zusammengeführt. iMessages synchronisiert automatisch Konversationen über alle Geräte hinweg. Apple Pay unterstützt in Zukunft Transaktionen zwischen einzelnen Nutzern. In der neuen Version von Apple Music können sich Nutzer anzeigen lassen, was ihre Freunde gerade hören. Ähnlich wie man es von Spotify kennt.

Siri erhält Verbesserungen bei Interface und Sprachwiedergabe. Nutzer können die Sprachassistentin nach Übersetzungen fragen. Zum Start ist das von Englisch zu Chinesisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch möglich. Weitere Sprachen sollen zu einem späteren Zeitpunkt unterstützt werden. Siri soll auch mit der Zeit dazulernen, was Nutzer interessiert.

In der Fotos-App können unter anderem Live-Fotos (Fotos mit kurzen Videosequenzen) mit verschiedenen Effekten bearbeitet und getrimmt werden. Für Maps hat Apple detaillierte Indoor-Pläne für ausgewählte Einkaufszentren und einen Fahrspurassistenten im Navi-Modus angekündigt. Eine Neuerung für Apple Car: iOS 11 erkennt mithilfe von Bluetooth und WLAN, ob sich ein Auto bewegt und schaltet automatisch in einen "Do not disturb"-Modus.

Der App Store erhält unter iOS 11 ein komplettes Redesign. In einem neuen Games-Tab werden neue Spiele und Videos mit Tipps angezeigt. Eine neue Today-Ansicht soll beim Auffinden interessanter Apps helfen. Für Entwickler verspricht Apple einen schnelleren Review-Prozessor für neue Apps.

Am iPad bringt iOS 11 unter anderem Drag-and-Drop, einen neuen App-Switcher und die neue Files-App mit Ordneransicht. Files unterstützt nicht nur iCloud, sondern auch Drittanbieter-Apps. Aus dem überarbeiteten Dock können Apps herausgezogen und im Split-Screen-Modus geöffnet werden. Per Drag-and-Drop lassen sich beispielsweise Fotos in E-Mails integrieren oder E-Mail-Attachments in einen Ordner unter Files verschieben. Die neue iOS-Version wird im Herbst veröffentlicht.

Daneben kündigte Apple ein neues Tools namens ARKit an. Programmierer können damit Augmented-Reality-Apps entwickeln, die alle Sensoren von iPhone und iPad nutzen.

MacOS High Sierra mit neuem Filesystem

Die nächste Version von macOS trägt den Namen High Sierra. Der Nachfolger von Sierra soll unter anderem Safari schneller machen. Der Browser wird außerdem Autoplay-Videos und Nutzer-Tracking blockieren. Die Photos-App bringt eine neue Import-Ansicht und verbesserte Synchronisierung mit Drittanbieterprogrammen.

Wie bereits erwartet, bringt Apple das schon mit iOS 10 am iPhone eingeführte Filesystem APFS auch auf den Desktop. Dieses ist für Flash-Speicher und 64-bit-Datenstrukturen optimiert. Die Grafik unter macOS soll mit Metal 2 verbessert werden, das auch Virtual-Reality-Inhalte unterstützt.

Amazon Prime für Apple TV und watchOS 4

Noch nicht ins Detail ging Apple zum kommenden tvOS. Nur so viel wurde bekannt gegeben: Im Lauf des Jahres bringt Amazon seinen Streamingdienst Prime Video auf die Settopbox Apple TV. Das Unternehmen versprach weitere Details zu einem späteren Zeitpunkt.

Für watchOS 4 hat Apple unter anderem ein neues Ziffernblatt entwickelt, das automatisch Informationen von Siri zusammenfasst. Morgens sollen dem Nutzer beispielsweise kommende Meetings und die aktuelle Verkehrslage auf dem Weg ins Büro angezeigt werden. Für die Apps Activity, Workout und Musik wurden ebenfalls neue Features angekündigt. Zudem werden neue Sport-Accessoires unterstützt. Die neue Version von watchOS wird im Herbst veröffentlicht.

iPad Pro mit 10,5-Zoll-Display

Neben dem HomePod hatte Apple noch mehr Hardware-Neuheiten im Gepäck. Die iPad-Pro-Serie erhält ein neues Modell. Wie es schon zuvor aus der Gerüchteküche drang, ergänzt Apple die Serie um ein 10,5 Zoll großes Gerät. Das Tablet verfügt über ein neues Display mit höherer Refresh-Rate (120 Hz) und verbesserter Apple-Pen-Unterstützung. Apple verbaut dafür den Sechs-Kern-Prozessor A10X und einen Grafikchip mit zwölf Kernen. Das soll beispielsweise eine schnellere und anspruchsvollere Bildbearbeitung ermöglichen. Zur weiteren Ausstattung gehört die gleiche 12-Megapixel-Kamera wie beim iPhone 7. Die Akkulaufzeit soll zehn Stunden betragen. Das neue iPad unterstützt zudem schnelleres Aufladen via USB 3. Es ist ab sofort ab 729 Euro erhältlich. Das bisherige 9,7 Zoll große Modell wurde eingestellt.

iMac Pro

Überraschend kündigte Apple auch ein neues iMac-Highendmodell an. Im neuen iMac Pro verbaut Apple einen Xeon-Prozessor mit wahlweise acht, zehn Kernen oder 18 Kernen und Radeon-Vega-Grafik mit bis zu 16 GB VRAM. Beim Speicher stehen bis zu 4 TB zur Verfügung. Das Display kommt mit 5k-Auflösung. Bei den Anschlüssen stehen vier Thunderbolt-3-Anschlüsse und 10-Gigabit-Ethernet zur Verfügung. Apple integriert außerdem eine 1.080p-Facetime-Camera. Der neue Mac kommt im Dezember ab 4.999 US-Dollar auf den Markt. Der Euro-Preis war zunächst nicht bekannt.

Neue iMacs und MacBooks

Ebenfalls nicht erwartet wurde das Upgrade der bisherigen iMac-Modelle. Dazu gehören hellere Displays, Intels neue Kaby-Lake-Prozessoren, mehr Arbeitsspeicher und Thunderbolt 3. Der Fusion-Drive-Speicher ist nun Standard auf dem größeren 27-Zoll-Modell. Auch bei der Grafik verspricht Apple einen ordentlichen Boost – dafür verbaut das Unternehmen neue Grafikkarten. Beim 27-Zöller sind das die Modelle Radon Pro 570, 575 und 580. Beim 21,5-Zoll-Modell kommen Radeon Pro 555 und 560 bzw. Iris Plus 640 zum Einsatz. Der Preis fängt bei 1.299 Euro beim kleineren Modell an. Der 27-Zöller ist ab 2.099 Euro zu haben.

Apple hat auch seine MacBooks mit Intels Kaby-Lake-Prozessoren überarbeitet. Das neue MacBook gibt es ab 1.499 Euro, das MacBook Pro ab 1.499 Euro für den 13-Zöller und 2.799 Euro für das günstigste 15-Zoll-Modell. Kein Upgrade gab es für die MacBook-Air-Reihe. Alle neuen iMacs (mit Ausnahme des Pro-Modells ) und MacBooks sind ab sofort erhältlich. (Birgit Riegler, 5.6.2017)