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Im litauischen Grenzort Ramoniskiai wurden am Montag die ersten Zaunpfähle aufgestellt.

Foto: REUTERS/Ints Kalnins

Vilnius – Litauen verstärkt den Schutz seiner Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad. Das baltische EU- und Nato-Land begann am Montag nach Angaben des Innenministeriums mit dem Bau eines Zauns entlang eines 44,6 Kilometer langen Abschnitts der EU-Außengrenze. Im Beisein von Innenminister Eimutis Misiunas und Vertretern des staatlichen Grenzschutzes wurden dazu im litauischen Grenzort Ramoniskiai die ersten Zaunpfähle aufgestellt. Der 1,4 Millionen Euro teure Bau soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Mit dem zwei Meter hohen Schutzzaun sollen Schmuggler und illegale Grenzgänger abgehalten werden. Auch geopolitische Gründe spielen eine Rolle – Litauen ist angesichts des andauernden Konflikts in der Ukraine um seine Sicherheit besorgt. Stellenweise soll der Zaun mit modernen Überwachungssystemen ausgerüstet werden. Bisher sichert Litauen die Grenze zum Gebiet um das frühere Königsberg mit einem 13 Meter breiten Grenzstreifen.

Das Außenministerium in Moskau setzt dennoch weiter auf Dialog. "Es ist erfreulich, dass die örtlichen Behörden trotz der russlandfeindlichen Maßnahme (...) ein Interesse daran zeigen, weiter zu kommunizieren", sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag. Russland werde Schritte unternehmen, damit die grenzüberschreitenden Kontakte zwischen den Menschen nicht unter der politischen Konjunktur litten, sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Das Ministerium habe der Regierung vorgeschlagen, kostenlose elektronische Visa für die Menschen vor Ort einzuführen. (APA, 6.6.2017)