Manama – Wegen des Angriffs auf eine Polizeistreife hat ein Gericht in Bahrain am Dienstag zwei Männer zum Tode verurteilt. Eine Quelle, die namentlich nicht genannt werden will, teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass drei weitere Angeklagte für die Straftat zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
Der Angriff ereignete sich im April des vergangenen Jahres in einem schiitischen Dorf in der Nähe der Hauptstadt Manama. Damals starb der Fahrer, zwei Polizisten wurden verletzt. Im arabischen Inselstaat Bahrain gibt es seit der gewaltsamen Niederschlagung einer Protestbewegung 2011 wachsende Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit wird von der sunnitischen Herrscherdynastie der Khalifa-Familie regiert, die mit harter Hand gegen jegliche Opposition vorgeht. Sie beschuldigt die benachbarte schiitische Regionalmacht Iran, Unruhe unter Bahrains Schiiten zu schüren.
Proteste der schiitischen Opposition während des Arabischen Frühlings waren im März 2011 mithilfe saudi-arabischer Truppen niedergeschlagen worden. Seitdem wurden dutzende Oppositionelle zu langen Haftstrafen verurteilt, und das kleine Königreich kam nicht mehr zur Ruhe. (APA, 6.6.2017)