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Der achte Juni ist Tag der Weltmeere, die an Überfischung, Vermüllung, Lärmverschmutzung und Klimawandel leiden.

Foto: AP/Gemunu Amarasinghe

Wien / New York – Auf fünf Kilogramm Fisch kommt ein Kilogramm Plastik. Jedes Jahr gelangen weitere acht Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere, und bis zu eine Million Meeresvögel und 100.000 Meeressäuger verenden daran. Ändert sich nichts, wird es 2050 mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen geben, der Großteil davon zu winzigen Teilchen zerrieben. Zu diesem Ergebnis kamen vergangenes Jahr Forscher der Ellen MacArthur Foundation. Die Studie wurde vom Weltwirtschaftsforum in Auftrag gegeben.

Dieses Thema beschäftigt die Teilnehmer der ersten UN-Konferenz zum Schutz der Ozeane in New York, die rund um den Tag der Weltmeere am achten Juni stattfindet. Doch auch für Überfischung, einen stetig steigenden Meeresspiegel oder Lärmverschmutzung werden Lösungen gesucht. Minister aus 85 Ländern nehmen an der fünftägigen Konferenz mit täglich bis zu 2500 Teilnehmern teil. Der Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen wirft dabei einen Schatten über die Tagung.

Vorschläge online einreichen

Der Unterschied zu anderen Konferenzen sei, dass alle Beteiligten – Regierungen, Privatsektor und NGOs – sich mit einem konkreten Vorschlag auf der Ocean-Conference-Homepage eintragen können, sagt Fabienne McLellan, Mitarbeiterin der NGO OceanCare, dem STANDARD. "Die Beiträge müssen messbar und zeitlich definiert sein", erklärt sie. Das mache die Verpflichtungen bindender.

Kanada habe sich etwa dazu verpflichtet, bis Mitte 2018 keine Pflegeprodukte mit Mikroplastik mehr zu erlauben, nennt McLellan ein Beispiel. Die Malediven wollen gezielt gegen Plastiksackerln vorgehen. Einige Länder hätten sich zudem verpflichtet, Meeresschutzgebiete einzurichten. Bis Mittwochabend wurden 855 Verpflichtungen eingetragen.

Bis Ende der Woche soll eine gemeinsame Erklärung ausverhandelt werden. Einige Staaten hätten im Vorfeld auf stärkere Formulierungen gepocht, um die Wichtigkeit der Pariser Vereinbarung zu betonen. Die USA zählten nicht dazu. Sie wollten den Text stattdessen abschwächen, sagte der schwedische UN-Botschafter Olof Skoog. (july, 8.6.2017)