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Ausnahmsweise mal Zuschauer: Hamilton und Spezi Neymar beim NBA-Finale in Oakland.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/EZRA SHAW

Montreal – Vielleicht hätten sich andere nach den jüngsten Rückschlägen den Kopf zerbrochen, doch Lewis Hamilton bleibt betont gelassen. Ob beim Besuch der NBA-Finale mit Kumpel Neymar, beim Spiel mit seinen Hunden oder auf dem Jetski – der dreimalige Formel-1-Weltmeister sendet vor dem Großen Preis von Kanada in den sozialen Medien eine klare Botschaft: Vom zuletzt großen Rückstand auf Ferrari lässt sich der Brite nicht verunsichern.

"Wir werden die Roten in Kanada ganz sicher angreifen. Das ist ein echtes Duell, aber es sind noch immer 14 Rennen zu fahren", sagte Hamilton vor dem Rennen am Sonntag (20 Uhr, ORF 1) in Montreal. 25 Punkte beträgt der Rückstand des Mercedes-Piloten auf WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel nach sechs Rennen bereits. Das ist zwar aufholbar, doch Hamilton steht nach Rang sieben in Monaco ordentlich unter Druck.

Die Deutschen schafften es im Fürstentum nicht, die Reifen optimal einzusetzen, waren beim Doppelsieg von Vettel und Kimi Räikkönen gegen die Scuderia ohne Chance. "Es schmerzt, aber wir sind nicht die Favoriten in der Weltmeisterschaft. Im Moment ist das Ferrari", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Sie haben ein sehr starkes Paket." Nun muss sich das Werksteam mit Hamilton und dem WM-Dritten Valtteri Bottas nach drei Jahren Dominanz einer schon fast vergessenen Herausforderung stellen.

Die Zeiten, in denen es nur darum ging, welcher Mercedes den Sieg einfährt, seien vorbei, sagte Wolff: "Wir müssen für jeden Sieg, jede Pole-Position, jeden Podestplatz und jeden Punkt mit allem, was wir haben, kämpfen." In den Werken des Rennstalls wurde akribisch gearbeitet, Lösungen seien bereits gefunden worden. "Einige dieser Lösungen sind kurzfristig, andere dauern vielleicht etwas länger", sagte Wolff und fügte hinzu: "Diese Saison ist ein Marathon und kein Sprint."

Seriensieger

Es scheint, als reise Mercedes auch mit einigen Zweifeln nach Nordamerika. Lewis Hamilton ist nicht gerade für seine Geduld bekannt. Der 32-Jährige will auf dem Circuit Gilles Villeneuve gewinnen, wie schon so oft in der Vergangenheit. Auf der Île Notre-Dame siegte er fünfmal, so oft wie nirgendwo sonst. Auch in den vergangenen beiden Jahren stand er ganz oben auf dem Podest, Vettel siegte lediglich 2013 im Red Bull. "Das war immer eine sehr gute Strecke für mich", sagte Hamilton, der allerdings eingestand: "So ungewöhnlich hat sich das Auto noch nie angefühlt." (sid, red, 7.6.2017)