Ein französischer Schauspieler wählte einen ungewöhnlichen Proberaum.

Foto: APA/AFP/GEOFFROY VAN DER HASSELT

Lyon – Ein französischer Schauspieler, der sich zum Vorbereiten seiner Rolle in einer Zugtoilette eingeschlossen hatte, ist irrtümlich für einen Terroristen gehalten worden. Ein Schaffner hörte auf der Fahrt von Marseille nach Paris, wie der 35-Jährige auf der Zugtoilette auf Englisch Wörter wie "Waffe" und "Pistole" sagte, bestätigte die Staatsbahn SNCF am Mittwochabend.

Der Bahnmitarbeiter wollte kein Risiko eingehen und alarmierte die Polizei. Der TGV wurde am Bahnhof der südfranzösischen Stadt Valence gestoppt, Polizisten nahmen den Mann fest. Erst im Kommissariat wurde das Missverständnis aufgeklärt. Um seinen Text ungestört von den anderen Passagieren lernen zu können, habe er die Zugtoilette gewählt, erklärte er.

Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit insgesamt 239 Toten getroffen. In dem Land herrscht ständige Sorge vor neuen Attacken. Im August 2015 eröffnete ein Islamist in einem Schnellzug von Brüssel nach Paris das Feuer. Zufällig mitreisende US-Soldaten konnten den Angreifer überwältigen. (APA, 8.6.2017)