Rund vier Millimeter dick ist die Bildschirmeinheit.

Foto: derStandard.at/Pichler

Der magnetisch an der Wand haftende Bildschirm ist relativ biegsam.

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Als Betriebssystem kommt webOS 3.5 zum Einsatz.

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Im Jänner auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas vorgestellt, hat LG nun sein neues Fernseher-Spitzengerät in Österreich auf den Markt gebracht. Mit dem W7 eröffnet man eine neue Serie. Der Buchstabe steht hier auch für "Wallpaper", denn abseits eines weiteren Schrittes in der üblichen Featureschlacht versucht man sich an einem neuen Format für die Geräte.

Die Elektronik wurde weitestgehend vom 4K-OLED-Bildschirm (3.860 x 2.140 Pixel) entkoppelt und in eine mitgelieferte Soundbar ausgelagert. Folglich konnte man das Panel in einen weniger als vier Millimeter dünnen Rahmen integrieren, der per Magnethalterung an der Wand befestigt wird. Das Display ist dabei relativ biegsam, was angesichts der Anbringungsmethode vorteilhaft ist. Eine Lösung mit Standfuß gibt es nicht.

Dolby Surround und HDR

Beim Innenleben hat LG geklotzt. Die optional erweiterbare Soundbar unterstützt Dolby Surround und kann gleichzeitig und mit getrennter Lautstärke mit Lautsprechern und Kopfhörern betrieben werden. Der Bildschirm selbst unterstützt HDR-Support per Dolby Vision, dem Konkurrenzformat zu HDR10.

Dank "Pixel Dimming", der gezielten Ansteuerung einzelner Bildschirmpixel, verspricht man außerdem starke Kontraste. Weiters hat man den Bildprozessor stark verbessert, heißt es von Seiten LG. Insbesondere beim Upscaling, also dem Anzeigen niedriger aufgelöster Inhalte auf dem 4K-Display, verspricht man Fortschritte.

Starke Darstellungsqualität

Bei einer Vorführung im österreichischen LG-Hauptquartier zeigte sich der W7 in der Tat mit herausragender Darstellungsqualität. Details, etwa Gesichtsbehaarung und Poren in der Nahaufnahme aus einer 720p-Aufnahme der Amazon-Serie "Sneaky Pete", waren gut erkennbar. Dies ist auch insofern wichtig, als dass viele Inhalte aktuell noch nicht in 4K geliefert werden. Auch Filme und Serien, die auf der neuen UHD-Blu-ray erscheinen, liegen darauf nicht zwangsläufig in dieser Auflösung vor. Die Soundbar selbst lieferte gute Akustik, soweit dies in dem wenig wohnzimmer-artigen Schauraum beurteilbar war.

Gesteuert wird der LG W7 mit einer "Magic Motion"-Fernbedienung, der Cursor wird also per Handbewegung dirigiert. Zusätzlich zu den üblichen Tasten gibt es zwei Knöpfe für den Schnellzugriff auf die vorinstallierten Apps von Amazon Prime Video und Netflix. Die Nummerntasten können nach eigenem Gusto mit einem Shortcut auf andere Programme belegt werden. Auch Sprachsteuerung wird unterstützt. Das in der Fernbedienung integrierte Mikrofon kann zudem zur automatischen Aussteuerung des Klangs verwendet werden.

Dual-Tuner

Bei den Anschlüssen hat man auch nicht gegeizt. Es sind jeweils zwei Tuner für Kabel (DVB-C2), terrestrischen Empfang (DVB-T2) sowie Satellit (DVB-S2) integriert, sodass über alle Quellen gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe möglich ist. Über drei USB 3.0-Ports können zudem Sticks und externe Festplatten angehängt werden.

Dazu gibt es vier HDMI-Anschlüsse (HDCP 2.2) und auch einen LAN-Port (RJ45). Das integrierte WLAN-Modul versteht sich auch mit dem aktuellen 802.11ac-Standard.

LG übernimmt Montage

Die Montage des W7 wird von LG selbst vorgenommen und ist im Gerätepreis inbegriffen, wobei der jeweilige Händler die Kontaktdaten des Kunden an LG übermittelt, wo man wiederum einen Rückruf binnen vier Stunden verspricht. Auch längere Arbeiten, etwa bei störrischen Altbauwänden, sollen keine Extrakosten verursachen.

7.990 Euro lautet der OVP für das bereits erhältliche 65-Zoll-Modell. Im Juli oder August soll auch die 77-Zoll-Version hierzulande erhältlich werden, sie fällt mit 19.990 Euro noch einmal deutlich teurer aus. Kleinere Ausgaben will man aktuell nicht produzieren. Während die 40-Zoll-Sparte im Einstiegssegment sehr beliebt ist, dominieren im Premium-Geschäft die größeren Formate. (gpi, 08.06.2017)