Genau das Richtige für Frühlingsgefühle? Ob das im Fall des Tanzklassikers Le Sacre du printemps der kanadischen Choreografin Marie Chouinard zutrifft, kann das Publikum am Freitag im Festspielhaus St. Pölten selbst entscheiden. Zu seiner Zwanzig-Jahre-Feier hat sich das Festspielhaus mit Impulstanz zusammengetan und die Compagnie des Fixsterns an Wiens Tanzfestivalhimmel in die niederösterreichische Hauptstadt eingeladen.

Chouinards Sacre ist großartig getanzt, mit zahlreichen Zitaten aus dem seinerzeit fundamental innovativen Original von Vaclaw Nijinski, das bei seiner Uraufführung 1913 in Paris für einen beispiellosen Skandal sorgte. Auch wegen Igor Strawinskys Musik, die im Festspielhaus vom Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Garrett Keast gespielt wird.

Das Stück kommt im Doppelpack mit Henri Michaux: Mouvements. Hier folgt die Choreografie einem 1951 erschienenen Buch des belgischen Maler-Dichters Henri Michaux, dessen Bild- und Sprach-"Mouvements" von Experimenten mit der Droge Mescalin beeinflusst waren. Chouinards Tänzerinnen spielen mit den Körperpositionen wie auf den Bildern im Buch.

Eingebettet ist dieses einmalige Gastspiel in die Festspielhaus-Party, die bereits um 17 Uhr beginnt. Es gibt vor dem Haus einen Pop-up-Garten mit Chillen und Goodies, aber nach der Chouinard-Aufführung auch Kunst in Form einer Großprojektion auf die Fassade unter dem Titel Slow Dancing von David Michalek.

Für alle, die dabei Lust auf mehr Tanz bekommen: Das Impulstanz-Festival startet am 13. Juli. Das Programm wird zwar erst kommende Woche bekannt gegeben, aber einige der Namen im Festival – der Vorverkauf hat bereits begonnen – sind bereits bekannt. Darunter sind Mathilde Monnier, Jan Fabre, Wim Vandekeybus und Germaine Acogny. (ploe, 9.6.2017)