Bei der britischen Unterhauswahl haben die Konservativen um Regierungschefin Theresa May ihre absolute Mehrheit verloren. Nach der der Auszählung von 649 von 650 Wahlkreisen halten die Tories bei 318 Sitzen. Die Labour-Partei kommt auf 261 Sitze.

Damit verliert May, die mit dem Ausrufen vorzeitiger Wahlen auf ein stärkeres Mandat für die Brexit-Verhandlungen gehofft hatte, zwölf Sitze im Unterhaus. Die Labour-Partei hat in Wahlkreisen, in denen ein knappes Ergebnis absehbar war, intensiv wahlgekämpft und besonders dort Sitze gewonnen. Im Vergleich zur Wahl 2015 steigert sie sich von 232 auf 261 Sitze.

In Schottland haben beide Großparteien Sitze von der SNP erobert. Im Norden Englands hat Labour vom Absturz der UKIP profitiert. Auch in Wales hat die Partei von Jeremy Corbyn die Erwartungen übertroffen und Sitze von den Tories geholt. Rückhalt der Partei bleibt aber die Hauptstadt London, wo sie proeuropäische Wähler auf seiner Seite hatte.

Ihren Stimmenanteil haben insgesamt beide Großparteien ausgebaut. Die Konservativen kommen auf 42,4 Prozent der Stimmen, Labour erhält 40 Prozent.

Das deutlichste Wählerminus verzeichnet Ukip. Nach dem erfolgreichen Brexit-Referendum hat die Partei 10,8 Prozentpunkte verloren. Sie haben sich bei dieser Wahl gemäß Umfragen vor allem für die Tories entschieden.

Die Wahlbeteiligung ist im Vorgleich zur Wahl 2015 gestiegen. 68,7 Prozent der wahlberechtigten Briten haben eine gültige Stimme abgegeben. Das ist die höchste Wahlbeteiligung seit 1997. Den Höchstwert gab es 1950 mit 83,9 Prozent.

(gart, 9.6.2017)