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EPA-Chef Scott Pruitt (links) – entschiedener Befürworter des Austritts aus dem Klimaabkommen – traf in Bologna unter anderem mit dem italienischen Umweltminister Gian Luca Galletti zusammen.

Foto: Giorgio Benvenuti/ANSA via AP

Bologna – Die Umweltminister der sieben führenden Industriestaaten (G7) sind am Sonntag in Bologna zu zweitägigen Beratungen zusammengekommen, bei denen es vor allem um den angekündigten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen gehen dürfte. Italiens Umweltminister Gian Luca Galletti hob zum Auftakt die "wichtige Rolle und Verantwortung" der G7-Länder beim Umwelt- und Klimaschutz hervor.

Beim G7-Gipfel im italienischen Taormina scheiterten die übrigen G7-Staaten Ende Mai mit dem Versuch, US-Präsident Donald Trump ein Bekenntnis zum Pariser Abkommen abzuringen. Wenige Tage später kündigte Trump dann an, die "schlechte" Klimaschutzvereinbarung von 195 Staaten ab sofort nicht mehr umzusetzen. Das Pariser Abkommen gehe einseitig zulasten seines Landes und koste dort Jobs.

Antrag frühestens 2019

Ihren Ausstieg können die USA aber frühestens im November 2019 beantragen, in Kraft treten kann die Entscheidung frühestens ein weiteres Jahr später – einen Tag nach der nächsten US-Präsidentenwahl.

Beim Treffen der G7-Umweltminister wird die US-Regierung vom Chef der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, vertreten. Pruitt ist ein entschiedener Befürworter des Austritts aus dem Klimaabkommen. In seinem früheren Amt als Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Oklahoma setzte er sich vehement für die Interessen der Öl- und Gaskonzerne ein, indem er gegen von der EPA verhängte Auflagen für die Branche focht.

Meilenstein gegen Erderwärmung

Für Deutschland nimmt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) an dem Treffen teil. Ein wichtiger Gegenspieler Pruitts ist auch der neue französische Umweltminister Nicolas Hulot, ein früherer Umweltaktivist.

Das Pariser Klimaabkommen, das die USA unter Präsident Barack Obama im September 2016 ratifizierten, ist ein Meilenstein im Bemühen um eine Begrenzung der Erderwärmung. Die Abkehr der USA, die hinter China zweitgrößter Verursacher von Treibhausgasen sind, gilt auch als Belastung für den G20-Gipfel im Juli in Hamburg, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Gastgeberin ist. (APA, 11.6.2017)