Zusammen feiern, bevor der Ernst des Lebens beginnt: Nach Abschluss der Matura machen sich viele Jugendliche auf zur Maturareise, die wenigsten ausreichend versichert.

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Wien – Vor Beginn der Reisesaison schlagen Versicherungsvertreter Alarm: Das Risiko, im Urlaub krank zu werden und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, werde genauso unterschätzt, wie es falsche Vorstellungen darüber gebe, welchen Versicherungsschutz zum Beispiel eine Kreditkarte beinhalte. Bei Visa, Mastercard und Co wird der Versicherungsschutz darüber hinaus erst schlagend, wenn die Reise mit der Karte bezahlt wurde – auch das ein häufig ignoriertes Detail.

Demnächst geht die Maturareisewelle los. Rund 45.000 Schüler werden nach Angaben des Bildungsministeriums in den nächsten Wochen ihre Reife- beziehungsweise Reife- und Diplomprüfung machen – und anschließend auf Maturareise gehen. Nur eine Minderheit würde eine Reiseversicherung abschließen, oft aus Unwissenheit. "Die E-Card bietet keinen ausreichenden Versicherungsschutz", sagt Wolfgang Lackner von der Europäischen Reiseversicherung, dem Marktführer in Österreich. Die Kostenübernahme durch die E-Card beschränke sich auf die EU und auf Leistungen öffentlicher Krankenanstalten.

Jeder 50. Reisende hat Schadensfall

"In den Urlaubsorten findet man meist nur Privatspitäler und Privatärzte. Die Kosten für eine Rückholung können mehrere 100.000 Euro betragen", sagt Lackner. Daten aus vergangenen Jahren zeigten, dass im Schnitt jeder 50. Reisende einen Schadensfall zu beklagen hat. (Günther Strobl, 12.6.2017)