Brüssel – Wie im belgischen Atomreaktor Tihange 2 nahe der deutsche Grenzen sind auch am AKW Doel im Norden des Landes weitere Mikrorisse entdeckt worden. Zusätzlich zu den rund 13.000 bekannten Stellen wurden nun 300 weitere sogenannte Wasserstoff-Mikrobläschen im Stahl des Reaktordruckbehälters festgestellt, wie der Betreiber Engie Electrabel am Montag bestätigte.
Die Sicherheit sei aber nicht in Gefahr, versicherten der Betreiber sowie Belgiens Innenminister Jan Jambon und die belgische Atomaufsicht. Atomkraftgegner in Belgien und Deutschland forderten dagegen erneut einen Stopp der fraglichen Atomkraftwerke.
Am Wochenende war bereits bestätigt worden, dass in Tihange 2 unweit der deutschen Stadt Aachen 70 weitere Mikrobläschen gefunden wurden, zusätzlich zu den bereits bekannten über 3.200. Dabei handelt es sich um winzige Einschlüsse von Wasserstoff im Stahl. Aus Sicht der belgischen Behörden sind sie unbedenklich, doch Kritiker sehen ein Risiko.
Der Betreiber besteht darauf, dass es sich nicht um "neue Risse" handle. Die Befunde seien "Variationen", die sich im Rahmen erlaubter Schwellenwerte bewegten, erklärt eine Sprecherin. Diese seien auf eine im Vergleich zu früheren Kontrollen veränderte Position der verwendeten Ultraschallmessegräte zurückzuführen. (APA, 12.6.2017)