Philippa Strache, Moderatorin bei Wolfgang Fellners Sender oe24.tv.

Foto: Screenshot/oe24.tv

Selten kommt Wolfgang Fellners Ego-Sender oe24.tv auf dieser Seite zu Ehren. Zu Unrecht. Ständig ereignet sich dort Verblüffendes. Wohl um sein Publikum mit Fakten zu konfrontieren, debütierte in dem Programm am Wochenende etwa eine Quizshow.

Star von Schlag den Toni ist Nationalfußballer Toni Polster. Spielziel: In Vorrunden (Mo– Fr, 18.30 Uhr) rittern Kandidaten aus dem einfachen Volk gegeneinander. Die Sieger treffen auf einen Promi, dieser Sieger wiederum auf den Toni (Sa, So, 20.15). Einer seiner Gegner in der Sonntagsausgabe war Nationalpolitiker Norbert Hofer.

An einem großen Tisch saßen beide mit der aufgezogen plappernden Präsentatorin, rundum das nicht minder emsige Blinken und billige Soundeffekte einer Studioanimation. Johlender Applaus ward aus der Dose eingespielt.

Offenbar hatte Hofer in der Witzkiste geschlafen. "Es müsste eigentlich heißen, das weibliche", korrigierte er etwa die vier Antwort(un)möglichkeiten zur Frage, welches Geschlecht Österreich für 600 Jahre regiert habe. Den linken US-Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders nannte er gar "coole Socke".

Trotzdem irritierte den ohne Arg und Absicht vorbeigezappten Zuschauer die freudige Erwartung, mit der die Moderatorin Hofers Antworten jeweils herbeisäuselte, ein wenig: "Wie siehst du das, lieber Norbert?"

Selbst die Aufklärung, es handle sich bei ihr um Philippa Strache, erleuchtete letztlich aber nur bedingt, wo genau auf der Skala zwischen zugetan und infantil diese Anrede stand. Ständig sprach die FPÖ-First-Lady nämlich auch von "Kohle" statt von Geld als Gewinn.

Dieser wurde von Hofer gespendet. Tags zuvor war Robert Lugar angetreten. Armer Toni. (Michael Wurmitzer, 12.6.2017)

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