Bogota – Die Farc-Rebellen in Kolumbien haben nach eigenen Angaben mehr als 60 Prozent ihrer Waffen an Uno-Vertreter übergeben. Die Entwaffnung gehe "sehr schnell" voran, erklärte Präsident Juan Manuel Santos am Dienstag anlässlich einer Zeremonie im Ort La Elvira im Norden Kolumbiens. Die restlichen Waffen sollen nun bis zum 20. Juni in den 26 Entwaffnungszonen im ganzen Land übergeben werden.

Die Entwaffnung der Farc-Guerilla ist Teil des historischen Friedensabkommens vom vergangenen Jahr. Das nach vierjährigen Verhandlungen besiegelte Abkommen beendete den jahrzehntelangen Konflikt zwischen den linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) und der Regierung.

Verzögerung bei Entwaffnung

Die 7.000 entwaffneten Farc-Kämpfer sollen gemäß dem Friedensabkommen in das zivile Leben zurückkehren. Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollten sie ihre Waffen bereits bis zum 1. Mai in Uno-Containern entsorgen, die Waffen sollten dann bis Ende Mai zerstört werden. Nach Angaben der Uno kam es jedoch zu Verzögerungen bei der Ankunft der Rebellen in den Entwaffnungszonen.

Mit dem im November unterzeichneten Friedensabkommen wurde der seit 1964 andauernde Konflikt zwischen der Armee und der Farc, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs beigelegt, in dem mehr als 260.000 Menschen getötet wurden. Etwa sieben Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst. Für seine Aussöhnungspolitik hatte Santos im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis bekommen. (APA, AFP, 14.6.2017)