Kabul – Bei mutmaßlichen Auseinandersetzungen zwischen zwei Taliban-Fraktionen sind in der südafghanischen Provinz Helmand mindestens vier Kämpfer getötet worden. Der Sender Tolo TV berichtete von fünf Toten.

Nach Angaben eines Polizeisprechers aus der Provinz, Abdul Salam, war am Mittwoch im Gereshk-Bezirk eine Autobombe explodiert. Sie habe sich gegen einen Taliban-Kommandant gerichtet, der eine Splitterfraktion unter Mullah Mohammed Rassul unterstütze. Sie sei von einem Kommandant der Hauptgruppe der Taliban unter deren Chef Haibatullah Akhundzada in Auftrag gegeben worden. Die Taliban sind seit der Verkündung des Todes ihres langjährigen Anführers Mullah Omar im Jahr 2015 zerstritten.

Talibansprecher Kari Ahmadi hingegen sagte in einer Email, die Toten hätten zu einer regierungstreuen Miliz gehört. Ein Selbstmordattentäter der Taliban habe ihr Kommandozentrum angegriffen und 26 Männer getötet. Die Taliban sind für Übertreibungen bekannt. In Helmand halten sie heute wieder rund 80 Prozent des Territoriums. (APA, 14.6.2017)